Gables Inn Sausalito

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien
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Im Gables Inn am offenen Kamin (312kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Gemütlich flackert das Feuer (244kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Der Gang vor meiner Zimmertüre (205kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Das "The Maples" - mein Stammzimmer (176kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Eingangsbe- reich des Gables Inn (213kb).

 Ich empfehle diese Unterkünfte:
Hotelempfehlung Wharf Inn
Hotelempfehlung The Gables Inn
Hotelempfehlung Sheraton Fishermans Wharf
Hotelempfehlung Travelodge San Francisco Airport North
 Ausführlichere Infos gibts hier.
Wenn man an einen Ort zurückkehrt, an dem man sich besonders wohlgefühlt hat, ist es ein erhabenes Gefühl, wenn man den Fuß über die Schwelle dieses Ortes setzt. Bereits 2006 hatte ich im Gables Inn einige Tage verbracht und die kleine Pension in mein Herz geschlossen. Dieses wunderschöne Bed & Breakfast Hotel in seiner alten viktorianischen Bausubstanz und der herausragende Service des freundlichen Personals sind immer wieder ein Höhepunkt meiner Rundreisen an der Westküste. Mein - ich möchte sagen traditionelles - Zimmer, das "The Maples" im Erdgeschoss direkt links vom Eingang, hat sich in dem einen Jahr kaum verändert. Lediglich der optisch schwere Eichenschrank aus leichtem Furnierholz steht nun Platz fressend schräg in der Ecke anstatt wie früher bündig an die Wand gedrückt. War der Schrank im letzten Urlaub noch völlig leer, beherbergt er nun den riesigen Standventilator, der so nicht den ohnehin kleinen Raum zusätzlich mit unnützen Dingen zustellt. Ja, das Zimmer ist mir schon sehr vertraut, wie ein Stück Heimat. Und hier werde ich nun die nächsten fünf Nächte verbringen.
Alcatraz, Golden Gate Bridge, San Francisco, Kalifornien

Blick von der Golden Gate Bridge auf Alcatraz in der Morgendämmerung (147kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Reichhaltiges Frühstücksbuffet im Gables Inn (344kb).

Der Morgen des ersten Tages beginnt für mich mit dem gewohnt ausgiebigen Frühstück. Meine Freunde haben zuvor bereits eine Joggingtour unternommen. Mit dem Auto waren sie bis zur Golden Gate Bridge gefahren und hatten diese im Laufschritt überquert. Das wolkige Wetter und die noch tief stehende Sonne am frühen Morgen tauchten die Bucht in ein ungewohntes Licht. Beim Rückweg Richtung Sausalito und dem Auto wurde ihnen, die nicht alle regelmäßig joggen, bewusst, wie lang die Golden Gate Bridge wirklich ist. Die 2,7 Kilometer sollte man nicht unterschätzen, zumal hier immer eine frische Brise weht. Beim Frühstück sind sie dann so abgekämpft, dass die vielen gesunden Zutaten wie Obst und Joghurt, aber auch Müsli und Gebäck mit Wonne genossen werden. Neben der Reichhaltigkeit des Buffets muss man übrigens noch erwähnen, dass es quasi ein All-you-can-eat Frühstück ist, denn beständig wird es vom Personal aufgefüllt. Für ein im Übernachtungspreis enthaltenes Frühstück ist das sehr außergewöhnlich.

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Im Treppenhaus (159kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Zunächst gehe ich ganz nach oben (130kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Zunächst der Blick von der Veranda des "The Willow" auf die Bay und San Francisco (159kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Das Bett unter dem Dach (134kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Auch hier gibt es einen offenen Kamin (135kb).

Den Tag verbringen wir unterschiedlich in zwei Gruppen. Während die einen sich die nahe gelegenen Muir Woods anschauen, die ich bereits zweimal besucht hatte, unternehme ich zunächst eine Erkundungstour durch das Gables Inn. Günstigerweise sind nämlich die meisten Zimmer nach dem Frühstück unbewohnt, weil die Gäste entweder abgereist oder bereits auf Erkundungstour in der Umgegend sind. Die Putzfrau hat zudem sämtliche Türen sperrangelweit offen gelassen, sodass ich es mir nicht verkneifen kann, die unterschiedlichen Zimmer und Suiten näher in Augenschein zu nehmen.

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Jetzt gehe ich ins "The Lilac" (170kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Ein schönes Jacuzzi darf natürlich nicht fehlen (132kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Noch ein Kamin... (208kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

... und ein Bett (147kb).

Unbemerkt schleiche ich an der Rezeption vorbei ins Treppenhaus und kann so mehrere Zimmer begutachten und fotografieren (hier muss ich wohl erwähnen, dass ich selbstverständlich nur leer stehende Zimmer betreten habe). Gerade die Zimmer unter dem Dach sind besonders schön, mit einer Veranda und Blick auf die Bay. Angesichts des deutlich höheren Preises, der sicherlich gerechtfertigt ist, bin ich aber doch mit meinem vergleichsweise bescheidenen Zimmer durchaus zufrieden. Als ich die Treppe wieder hinabsteige, begegne ich am Empfang dem Concierge Michael. Ihm erzähle ich zunächst nicht, dass sich soeben das halbe Haus abfotografiert habe. Als ich später jedoch erwähne, dass ich eine Webseite über den Südwesten der USA betreibe und auch bereits über das Gables Inn ausführlich berichtet habe, meint er, ich solle mich doch ruhig einmal im Haus umsehen. Da wittert jemand kostenlose Werbung. Gleichzeitig erzählt er mir aber auch, dass im kommenden Jahr umfangreiche Umbauten und Renovierungsarbeiten durchgeführt würden. Somit sind meine Fotos nun nicht mehr als eine Momentaufnahme der Vergangenheit und eine nette Erinnerung für alle, die schon einmal im Gables Inn gewesen sind. Wie es dort nach dem Re-Design aussieht könnt Ihr Euch auf der Homepage (siehe unten) und in meinem 2012er Reisebericht ansehen.

The Spinnaker, Sausalito, Kalifornien

The Spinnaker an der Bay in Sausalito (254kb).

The Spinnaker, Sausalito, Kalifornien

Wunderschön gelegen mit perfekter Aussicht (338kb).

San Francisco, The Spinnaker, Sausalito, Kalifornien

Vor dem Spinnaker, Blick auf San Francisco (241kb).

San Francisco, The Spinnaker, Sausalito, Kalifornien

Die Stadt bei Sonnenuntergang (133kb).

Danach fahre ich zum Mount Tamalpais. Ich hatte von der einzigartigen Aussicht von diesem Berg gehört und will dies persönlich einmal in Augenschein nehmen. Erst am Abend wollen wir wieder alle gemeinsam essen gehen. The Spinnaker, ein Restaurant der gehobenen Klasse in der Nähe des Sausalito Yacht Club, ist unsere Wahl. Das Besondere an diesem Restaurant ist, dass es fast komplett auf Stelzen über dem Wasser der Bucht steht und der Gastraum zu drei Seiten riesige Fensterfronten mit einem freien Blick auf die Skyline von San Francisco, Angel Island und Sausalito bietet. Das übliche "wait to be seated" beginnt im edlen Speiselokal zunächst mit einem "wait for the Oberkellner", denn das Stehpult am Empfang ist unbesetzt und die Tische des Restaurants von quirliger Betriebsamkeit umgeben. Der Platzanweiser erscheint schließlich und weist uns einen Platz auf der Wartebank im Flur zu. Hier harren wir, von der tief stehenden Sonne aufs Vorzüglichste geblendet, auf unseren großen Einsatz. Schon nach fünf Minuten hat man einen Tisch für uns hergerichtet; das geht schneller als das Warten auf den Platzanweiser. Wir haben Glück: ein Tisch in bester Lage direkt am Außenfenster mit Blick auf San Francisco ist die Entschädigung für das vorsätzliche Blenden. Hier können wir, während wir auf das Essen warten, den Sonnenuntergang über San Francisco beobachten. Die Stadt versinkt in Schatten während die Spitzen der Hochhäuser noch von der orangen Sonne angestrahlt werde - ein wunderschöner Anblick. Das Essen ist ok. Natürlich gönne ich mir wieder ein Steak. Ich habe schon bessere gegessen, aber hier zahlt man schließlich nicht nur für die Kochkünste, sondern auch für die Aussicht. Letztere ist dann auch jeden Dollar wert.

San Francisco, Kalifornien

San Francisco bei Nacht; leider unscharf (84kb).

Sausalito, Kalifornien

Eine Landkarte aus Nummernschildern (229kb).

Auf dem Nachhauseweg versuche ich noch, einige Nachtaufnahmen von der hell erleuchteten Skyline San Franciscos zu machen. Leider ist die Stadt zu weit entfernt und das Licht für die Kamera zu schwach, als dass ich eine brauchbare Aufnahme hätte machen können. Dafür beriesele ich aber beim Objektivwechsel Selbiges mit einigen Staubkörnchen, die die restlichen Aufnahmen der Spiegelreflexkamera mit unschönen dunklen Flecken versehen. Nur mit viel Handarbeit gelingt es mir, diese störenden Bildelemente nach dem Urlaub wieder zu entfernen. Auf dem Weg zurück ins Gables Inn entdecke ich noch in einem Schaufenster eine große Landkarte der Vereinigten Staaten, deren einzelne Bundesstaaten aus zurechtgeschnittenen Nummernschildern eben jener Staaten bestehen. Dieses Kunstwerk hätte mir schon gefallen können. Aber Sausalito ist bekanntlich ein für seine Boutiquen und Kunstgeschäfte bekannter Ort, in dem die einzelnen Preziosen höchstwahrscheinlich eher hochpreisig sind. So muss ein Foto genügen.

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Die Rezeption des Gables Inn (220kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Wine, Cheese und Cracker - kostenlos (169kb).

Am Abend des folgenden Tages machen wir von einem besonderen Angebot des Gables Inn Gebrauch: Die anzulernende neue Mitarbeiterin des Hauses, Vanessa Weinstein, hat uns bereits tags zuvor von der Möglichkeit berichtet, in der nahe gelegenen Pizzeria schmackhafte Speisen für den Abend zu bestellen. So entscheidet sich unsere Gruppe für ein gemeinschaftliches Pizza-Essen. Während wir auf die Anlieferung der Pizzen warten erkläre ich Vanessa die Bedeutung ihres Nachnamens. "Really?", meint sie begeistert und findet diese für sie völlig neue Information sehr spannend.

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Mein Favourit unter den bezahlbaren Zimmern: "The Redwood" (195kb).

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Das winzige Bad... (229kb).

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... hat Flair (172kb).

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Blick von der Veranda ins Zimmer (186kb).

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Blütenpracht am Fenster (346kb).

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Die Veranda (220kb).

Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes, den wir zu einem Besuch auf Alcatraz nutzen, geschieht ansonsten nichts wirklich Erwähnenswertes. Dafür hält der Abreisetag im Gables Inn hingegen eine besondere Überraschung für uns parat. Nachdem wir bisher beim Frühstück immer von Michael aufs Vorzüglichste bedient wurden, dieser immer für ausreichenden Nachschub an Obst und Gebäck sorgte und mit seiner freundlichen und fröhlichen Art gute Laune verströmte, hat dieser nun offenbar einen freien Tag. Seine Vertretung ist eine ältere Dame; ich schätze sie - was aufgrund des überreichlichen Kosmetikeinsatzes schwierig ist - auf vielleicht 55 Jahre. Nicht nur, dass diese Frau ganz und gar nicht gute Laune verströmt, sondern Stress und Hektik; sie ist auch sichtlich damit überfordert, die sich aufgrund unserer gesunden Ernährung drastisch leerenden Obstschalen auch nur annähernd zufriedenstellend wieder aufzufüllen. Wie bei Asterix der Gallier muss ein winziges Schälchen Erdbeeren genügen, um die leere Obstplatte, auf der wohl sonst ein ganzes Spanferkel angerichtet wird, zu ersetzen. Doch damit ist das Drama noch lange nicht zu Ende.

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Kaminecke mit Tageszeitungen (315kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Am Abend (191kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Der Beweis: ich war da (172kb).

Gables Inn, Sausalito, Kalifornien

Parkplatz vor der Türe des Gables Inn (496kb).

Als wir mit dem Essen fertig sind und ich mich noch für eine kurze Zeit mit dem Laptop beschäftige, bemerke ich auf einmal seltsame Tropfgeräusche. Ich blicke auf, um die Ursache zu erforschen. Das Tropfen kommt eindeutig aus der Sitzecke vor dem offenen Kamin. Dort kann nichts tropfen, denke ich. Doch da ist es wieder, und ich schaue gebannt in die Richtung, aus der ich das Geräusch vernommen zu haben glaube. Dann entdecke ich auf dem Teppich einen kleinen Wasserfleck. Sofort ist klar: Hier tropft etwas von der Decke herab. Ein Blick nach oben und ich sehe, wie in der Einfassung der in die Decke integrierten Lampe ein Wassertropfen Anstalten macht, die Wasserlache auf dem teuren Teppich zu expandieren. Die Tropfenintervalle werden zusehends kürzer. Dramatischerweise ist die Deckenbeleuchtung natürlich angeschaltet. Strom und Wasser gleich Kurzschluss, so meine Erkenntnis aus vielen Lebensjahren. Die heutige Conciergöse ist natürlich weit und breit nicht zu sehen, und meine Suche nach dem Lichtschalter ist genauso erfolglos wie durch lautes Rufen jemand vom Personal des Hauses auf die unschöne Situation aufmerksam zu machen. Der gute Flokati ist schon triefend nass, die kleine Lache zu einem mittelgroßen See angewachsen, dessen Zufluss unaufhörlich niederplätschert. Da endlich geht im Kellergeschoss eine Türe auf und die ältere Dame erscheint auf der Bildfläche. Mit Panik in den Augen - das Gables Inn ist ein historisches Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und folglich aus Holz gebaut, was weder Wasser noch Feuer mag - erkläre ich kurz und knapp die missliche Lage. Anstatt nun aber das Licht auszuschalten, will die Frau zunächst meine ungeheure Geschichte durch Inaugenscheinnahme des Wasserfalls überprüfen. Ich deute nochmals auf die brennende Glühbirne, aus deren Fassung das Wasser rinnt. Sekunden später hat einer meiner Freunde endlich den richtigen Lichtschalter entdeckt und so immerhin einen Teil der Gefahr gebannt. Aber es bleibt immer noch das Problem, dass sich ganze Badewanneninhalte ihren Weg durch die Kabelschächte des Gebäudes suchen. Das müsse aus einem der oberen Zimmer kommen, meint die ältere Dame zutreffend und in einem Anflug von Krisenmanagementbegabung. Während ich lossprinten will, um die Gäste im oberen Stockwerk aufzusuchen und damit die Quelle der Flut zu lokalisieren, meint jedoch das Krisenmanagement, sie wisse nicht, aus welchem Zimmer das komme, und wisse auch gar nicht, ob da überhaupt jemand sei. Einen Schlüssel habe sie auch nicht zur Hand, falls man das Zimmer dann aufschließen müsse. Das ist mir alles viel zu unglaublich. Da erleidet ein historisches Gebäude gerade einen handfesten Wasserschaden, und die Mitarbeiterin spielt mit sich das "Was wäre wenn"-Spiel. Glücklicherweise erscheint in diesem Moment die Putzfrau und löst das Problem in Windeseile. Der Wasserstrahl versiegt und die kostenlose Showeinlage mit Nervenkitzel und Unterhaltungswert ist beendet. Fast jedenfalls, denn anstatt sich nun um die leicht angefeuchtete Sitzecke am Kamin zu kümmern oder dem Hausbesitzer Bescheid zu geben atmet die ältere Dame erleichtert auf und verschwindet wieder im Kellergeschoss. Angesichts dessen beschließe ich für mich, für das ganze Dilemma ja weder verantwortlich noch zuständig zu sein, und nunmehr wie geplant meinen Urlaubstag fortzuführen. Hätte Michael an der Rezeption Dienst gehabt, wäre die Situation mit Sicherheit ganz anders verlaufen. Wie hoch der entstandene Sachschaden im Nachhinein gewesen ist, kann ich nicht sagen.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten

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