Flug 2012 mit Lufthansa und United von Frankfurt FRA nach San Francisco SFO

Flughafen Frankfurt
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Abflug in Frankfurt (164kb).

Meine siebte USA-Reise - das verflixte siebte Mal? Dazu der Flug am 11. September mit einer amerikanischen Fluglinie - ein böses Omen? Obendrein noch ein schwelender Streik des Kabinenpersonals bei der Lufthansa - das komplette Aus für den Urlaub?

Alles Quatsch. Ich bin nicht abergläubisch. Das letztgenannte Problem löst sich zwei Tage vor unserem Start dank einer Schlichtung auf. Und wenn ein Tag besonders sicher sein dürfte, dann der 11. September, weil da der ganze Sicherheitswahn besonders zelebriert werden dürfte. Viel größer war da das Problem der Anreise zum Flughafen Frankfurt. Mit dem Auto, so viel war klar. Selbst fahren schied aus, meine Freunde hatten leider alle ein gutes Alibi. Letztlich fand ich jedoch kurzfristig doch noch einen hilfsbereiten Menschen, der sich erbarmte.

Unser Flug startet um 14 Uhr, also kann ich diesmal relativ normal schlafen - wenn man das vor einem Urlaub überhaupt hinbekommt. Da hilft auch die einsetzende Routine wenig; die Unsicherheit, irgendetwas doch zu vergessen, sorgt doch für ein gewisses Kribbeln. Um halb acht soll es losgehen. Den Koffer habe ich schon in den vergangenen Tagen gepackt. Die Reste einer am Vorabend bestellten Pizza sorgen für ein gutes Frühstück, für die Fahrt habe ich ein paar Müsliriegel eingepackt. Ausnahmsweise ist sogar mein Rollstuhl geputzt - da war noch der Staub vom Monument Valley drauf. Staufrei geht es nach Frankfurt. So bin ich über drei Stunden vor dem Abflug dort. Jetzt heißt es erst mal, den richtigen Schalter von United finden, den Koffer abgeben und die Zeit totschlagen. Während ich in Amerika bei den Rückflügen immer bei First Class einchecken darf, ist das in Deutschland natürlich immer nicht der Fall (die Worte sind nicht verdreht!). Hier muss ich mich brav wie alle anderen in der langen Warteschlange der Economy Class einreihen. Das soll kein Vorwurf sein - ich hatte ja auch Economy gebucht -, nur ein weiterer Seitenhieb, was es in unserer Heimat doch für ein defizitäres Verhältnis zu Menschen mit Schwerbehinderung gibt. Alleine die hierzulande oft diskutierte Fragestellung, ob man überhaupt Hilfe anbieten soll, weil das dem Betroffenen vielleicht unangenehm sein könnte, ist signifikant. In den USA überlegt das keiner, da wird ohne Fragen gehandelt. Eine geschlossene Türe in Rollrichtung? Schwupps ist auch schon jemand da, der sie aufhält und sich auch noch dafür entschuldigt, wenn er vielleicht erst nach einer Sekunde reagiert hat. "I am sorry" ist wohl der häufigste Satz, den ich in den USA gehört habe - neben "How are you?".

Mein Mitreisender Frank kommt mit dem Zubringer aus Dresden. Ihn werde ich kurz vor unserem Abflug in der Lounge treffen. Um die Zeit zu verkürzen, mache ich einen Rundgang durch das weitläufige Terminal. Ein erster Latte Macchiato von Starbucks stimmt mich schon mal auf den bevorstehenden Urlaub ein. Eine Viertelstunde brauche ich für den Becher, der wirklich unangenehm heiß ist. Derweil versucht neben mir ein Australier, im Kabäuschen, wo zwei öffentliche PCs zugänglich sind, im Internet ein @-Zeichen zu erzeugen, und bittet höflich um Rat. Ein Blick auf die Aluminiumtastatur genügt, um die spezielle @-Taste zu identifizieren. Die hatte der gute Mann partout nicht entdeckt. Jedoch, sie funktioniert nicht. Ich probiere an dem anderen PC herum, muss aber schließlich passen, denn auch die Eingabe über den ASCII-Code mittels ALT-Taste mag das Gerät nicht entsprechend umwandeln. Dafür hat jetzt der Browser eine Fehlermeldung. Der arme Mann, zahlt pro Minute und kann nicht mal eine Mail abschicken...

Schließlich gehe ich zum Sicherheits-Checkin auf der 1. Etage. Was würde passieren? Nacktscanner? Stoffabstrich mit Chemikalienanalyse? Neugierig schaue ich, was die Leute vor mir machen. Aha, die Schuhe bleiben an, Gürtel und Brille auch. Wunderlich, aber sehr angenehm. Der Hosentascheninhalt kommt samt Handgepäck in die Plastikwanne und dann wartet der Securityman zwecks Abtastung. Arm links, Arm rechts, Bauch, Rücken, Beine. Fertig. Der Rollstuhl wird wieder mal komplett ignoriert (samt gefüllter Werkzeugtasche). Keine 30 Sekunden hats gedauert, dann darf ich meine Sachen wieder einpacken und bin drin.

Gate 28 - das ist ganz am Ende des langen Terminals. Anderthalb Stunden habe ich noch bis zum Abflug, also lass ich es ruhig angehen. Vom Wartebereich aus kann man schon unsere Maschine sehen, eine Boeing 747, in der gerade das Reinigungspersonal herumwerkelt. Noch eine Stunde - es wird Zeit für den strategischen Gang zur Toilette, damit ich an Bord nicht in das winzige Kabuff muss. Frank ist noch nicht da, also schnell. Kaum habe ich meinen Warteplatz verlassen und rolle am Bordingschalter vorbei ruft von dort eine Dame meinen Namen. Oh, denke ich, die wollen mich zuerst boarden. Aber jetzt ist das ungünstig, denn vorher muss ich noch woanders hin. Ich ignoriere den Aufruf und beeile mich. Natürlich muss ich an der Behindertentoilette wieder auf einen netten Mitbürger warten, der das geräumigere und meist freie stille Örtchen bevorzugt hat. Eine Entschuldigung kommt natürlich nicht über die Lippen, dafür jedoch ein Grummeln, weil ich den Weg versperre, und die Türe fällt natürlich auch wieder vor meiner Nase zu. Ja, so sind sie. Ein guter Grund, mal wieder Goodbye Deutschland zu sagen. Die zahlreiche Verteilung an Papierhandtüchern auf dem Boden des Toilettenraumes verrät, dass es wohl gang und gäbe ist, dass hier jeder ein und aus geht. Auch hier gilt: ein absolutes Tabu in den USA, und irgendwas einfach auf den Boden zu werfen sowieso. Littering $1.000 - das sollten sie hier mal einführen - und hart durchgreifen.

Nun aber flott zum Bordingschalter. Ich bahne mir den Weg durch die Wartenden, die den Schalter belagern. Je näher man ihm kommt, desto dichter wird das Gedränge. Das ist immer eine Aktion, die nicht ohne Blessuren (für die anderen) abgehen kann. Meine Rufe, man solle doch bitte einen Schritt zur Seite gehen, ignorieren immer fast alle, und wenn ich die Leute höflich anstupse, wird das einfach hingenommen, anstatt sich mal umzudrehen. Es ist scheinbar normal, wenn einem jemand am Rücken herumtastet. Erst wenn die Ferse meine Fußstütze oder ein Rad zu spüren bekommt wird reagiert - dann aber virulent. Sofort werden die Umstehenden gestenreich informiert. "Passt mal bitte auf". Das verstehen dann alle. Es geht ja um den Selbstschutz, weniger um hilfreich zu handeln. Vermutlich hören sie mich aber tatsächlich kaum; immerhin spreche ich ja nicht wirklich auf Augenhöhe, sondern eher auf Pohöhe mit den Menschen, was dann in der allgemeinen Geräuschkulisse untergeht. Zumindest die Angefahrenen dürften künftig etwas aufmerksamer sein...

Die nette Dame am Schalter freut sich, dass sie mich gefunden hat. Sie erklärt mir, ich könne schon an Bord. Ich sage ihr, ich warte noch auf einen Freund, der mit mir reise. Mehrere andere Gehbehinderte dürfen nun schon in die Maschine. Da es nur einen Aufzug gibt, dauert das sowieso ein Weilchen. Der Aufzug böte zwar Platz für mehrere, da aber jeder nur in Begleitung fahren darf, wird es schnell sehr eng. Macht ja Sinn. Bleibt der Aufzug stecken, ist der Begleiter gleich mit gefangen und kann keine Hilfe holen. Jaja, die Notsprechanlage - bei meinem Arbeitgeber verbindet die einen mit der Firmenzentrale am anderen Ende Deutschlands. Habe ich schon erwähnt, dass Frank meint, ich würde zuviel nörgeln? Zurück zum Urlaub. Zwischenzeitlich ist Frank angekommen, sodass wir nun auch in den Aufzug und an Bord dürfen.

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco

Erster an Bord (156kb).

Wir sitzen in Reihe 59. Das ist die erste Zweierreihe links am Fenster. Der zusätzliche freie Raum zur Außenwand wird erst mal mit den auf den Sitzen liegenden, eingepackten Kissen und Decken aufgefüllt. Der Start beginnt. Die Motoren heulen auf. Da überlegt sich eine ältere russische Mitfliegerin drei Reihen vor mir, dass sie doch unbedingt noch etwas in ihrem Handgepäck im Deckenfach herumkramen muss. Sie steht auf und öffnet die Kofferablage. Die bereits angeschnallten Flugbegleiter werden spontan panisch und schreien laut von hinten, sie solle sich bitte sofort hinsetzen und anschnallen. Die deutliche Aufforderung scheitert an der Sprachbarriere. Der Tonfall wird lauter, der Kapitän hat schon die Hand am Bremshebel, um loszulassen. Sämtliche Fahrgäste um die Dame herum beginnen, auf die gute Frau einzureden und wild zu gestikulieren. Ein allgemeines Sprachwirrwarr. Die weiter hinten sitzenden Passagiere schütteln verständnisvoll ihre Köpfe. Der Kapitän zuckt mit seiner Bremshand. Die Zeit drängt, Standgebühren sind teuer. Da fällt endlich der Groschen. Die Dame packt wieder alles weg und setzt sich seelenruhig hin. Keine Sekunde zu früh setzt der Schub ein. Wie gut, dass ich den Spruch "Ist ein Arzt an Bord" nicht hören musste.

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco

Platz in Reihe 59 (104kb).

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco

Chicken an Bord (234kb).

In der Ablage von Franks Sitz findet sich angenehmerweise ein Kopfhörer. Frank hat seinen eigenen dabei, also kann das Entertainmentsystem genutzt werden, auch wenn ich mir vorgenommen habe, ein wenig zu schlafen. Den ersten Film "Spieglein, Spieglein" mit Julia Roberts kenne ich schon - und finde erschreckend, wie wenig ich wiedererkenne. Gut, er hat mich damals weder inhaltlich noch optisch besonders angesprochen, aber dass er gleich fast ganz aus meinem Gedächtnis geputzt wurde überrascht mich schon. Oder sind das schon erste Ausfallserscheinungen aufgrund des fortgeschrittenen Alters? Nein, ich möchte glauben, dass ich eine Art Fokusaufmerksamkeit für die Dinge habe, die mich interessieren, mit einer gewissen Tiefenunschärfe für das Übrige.

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco

Nachtisch (144kb).

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco

Der Keks... (141kb)

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco

... zum Selberbauen (173kb).

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco

Snack vor der Landung (191kb).

Beim Essen wurde erneut etwas gespart. Erste Auffälligkeit ist das Tablett. Das hat nun eine Vertiefung für die Aluminiumschale des Hauptgangs, oder sagen wir besser: Der Boden ist an dieser Stelle ausgestanzt und ragt nach unten hinaus. Auf diese Weise bleibt das Essen zwar stabil und kann nicht mehr verrutschen, aber man kann das Tablett so nur in eine Richtung auf den Klapptisch stellen, nämlich bezogen auf den Aluminiumbehälter vertikal. Das Hauptgericht liegt also nicht mehr breit vor dem Gast, sondern der Länge nach, was ich eher unpraktisch finde, weil jetzt die Beilage hinter dem Hauptgericht angeordnet ist. Anders geht's aber nicht, denn sonst wackelt das Tablett.

Als Nachtisch gibt es einen Cracker mit Schmierkäse zum Selberbauen. Gereicht wird jedoch kein Besteck, das der ahnungslose Gast natürlich vorher zurückgegeben hat. Da auch die Serviette fehlt, wird die Sache zum Kindergartenspaß. Den Schmierkäseklotz auspacken ohne die Finger zu versauen, zwischen die beiden Kekse legen und mit Fingerspitzengefühl platt drücken ohne den Keks zu zerbröseln - ja da lacht das Bastlerherz. Beim Eisbecher folgt die nächste Rätselnuss. Es fehlt der Löffel. Ich suche unter dem Becherboden - nichts. Ich wühle nochmals meinen Abfallberg auf dem Tablett durch - nichts. Beim Öffnen finde ich ihn unter dem Deckel. Es ist ein kleiner flacher Holzspatel. Was ich nicht finde, ist der Erdbeergeschmack, der mir auf der Seite des roten Eisbechers angepriesen wird. Schade, während auf dem Becher offenbar sämtliche verfügbare Geschmacksrichtungen beworben werden, steht auf dem Deckel "Premium-Ice-Cream Vanilla" - und "spoon under lid". Lesen bildet. Vor der Ankunft gibt es noch ein ordentliches Mini-Baguette aus gehaltvollem Körnerbrot, das wetzt den eher preiswerten Nachtisch wieder aus. Zum letzten Mal anständiges Brot, denke ich wehmütig, der ich seit meiner Divertikuloseerkrankung ballaststoffreiches Dinkelbrot bevorzuge.

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco, Kalifornien

Luftaufnahme in Nordkalifornien (245kb).

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco, San Rafael Bridge, Bay Area, Kalifornien

San Rafael Bridge (154kb).

Derart gestärkt bin ich bereit für den Landeanflug. Argwöhnisch beobachte ich die russische Passagierin vor mir. Muss wieder was aus dem Koffer geholt werden? Vielleicht eine neue Lektüre? Nein, diesmal bleibt sie anständig sitzen. Da taucht auch schon die Bay auf. Jetzt habe ich nur noch Augen für mein Fenster.

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco, Mount Tamalpais, Bay Area, Kalifornien

Mount Tamalpais (200kb).

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco, Sausalito, Fort Baker, Horseshoe Bay, Golden Gate Bridge, Bay Area, Kalifornien

Sausalito, Fort Baker und die Golden Gate Bridge (98kb).

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco, Golden Gate Bridge, Bay Area, Kalifornien

Golden Gate Bridge (137kb).

Lufthansa LH9052 Frankfurt San Francisco, Marina, Pacific Heights, Russian Hill, San Francisco, Kalifornien

San Francisco ist wolkenlos (355kb).

Die Sicht ist etwas diesig, wodurch sich alles - besonders verstärkt auf dem Kameradisplay - in einem einzigen Blauton darstellt. Das macht es schwierig, sich zu orientieren. Die Fotos konnte ich im Nachhinein am Computer wieder etwas realistischer einfärben. Ein klarer Orientierungspunkt ist die San Rafael Bridge mit ihrer Kurve in der Mitte. Davor ragt Mount Tamalpais empor, den man an der dort befindlichen Radarstation gut erkennen kann, deren weiße Kuppel sich deutlich vom Wald abhebt. Ein Stück weiter erscheint Tiburon. Die Aussicht wird mit sinkender Flughöhe immer grandioser, die Scheibe ist nur stellenweise von Kondenswasser benetzt. Ich versuche krampfhaft, mit dem Kameraobjektiv freie Stellen zu erwischen. San Francisco kommt ins Bild. Der Auslöser rattert. Dann fliegen wir an der Golden Gate Bridge vorbei. Sie ist in Wolken gehüllt, die beiden Türme sind aber frei erkennbar; Glück gehabt. Wir überfliegen Presidio und den Golden Gate Park. Aquatic Park, Financial District - 68 Fotos und zwei kurze Filme entstehen. Schwerstarbeit, denn das Fenster ist ja ein Stück vom Sitz entfernt. Dann sind wir endlich da. Der Rolli wartet schon an der Gangway auf mich; er hat den Flug unbeschadet überstanden - was nicht selbstverständlich ist, wie ich 2006 erlebt habe. Wieder nötigt man mich, die Füße auf die Fußstützen zu stellen - jaja, die Versicherung. Ich erkläre, dass ich selbst laufen könne, was man diesmal sogar akzeptiert. Doch zu früh gefreut. Nun werde ich auch nicht geschoben, getreu dem Motto: ganz oder gar nicht. Das ist prinzipiell kein Problem, aber wer den langen Gang zwischen der Immigration und den Kofferbändern kennt, weiß, was da auf mich zukommt. Egal, wird schon klappen. Bei der Immigration gibt's den üblichen Smalltalk, ein paar Fingerscans, ein Foto mit der Wegwerf-Webcam auf der quietschenden Halterung, schon geht's den Koffern entgegen. Frank schleppt das Handgepäck, ich arbeite mich wacker bergauf voran. Es geht dann doch leichter als erwartet. Dank unserer bunten Kofferbänder sind diese auf den Kofferbändern (zwei verschiedene Dinge, ein Name) schnell erspäht und herabgeangelt. Mit einem Kofferwagen, für den man nun auch Geld bezahlen muss, geht es zur AirTrain. Diese ist noch kostenlos und bringt uns direkt zum Autovermieter Alamo. Zum ersten Mal spüren wir die kalifornische Sonne.

AirTrain, Flughafen San Francisco, Kalifornien

Blick aus der AirTrain (153kb)

Alamo, Flughafen San Francisco, Kalifornien

Den haben wir gebucht... (153kb)

Alamo, Flughafen San Francisco, Kalifornien

... und den genommen (150kb).

Wir sind die Dritten in der Warteschlange - das sollte schnell gehen. Tut es aber nicht. Der Gast, der gerade beraten wird, braucht Ewigkeiten und liest vermutlich das Kleingedruckte. Ein anderer wird kurzerhand von National Cars abgefertigt. Als wir schließlich dran sind, beweisen wir, wie schnell so was gehen kann. Alle Zusatzangebote bestimmt verneinend merkt der Verkäufer, dass er nichts gewinnen kann. Ein prüfender Blick, ob alles mit der Bestellung übereinstimmt, ein paar Unterschriften und weiter geht's in die Tiefgarage. Im Bereich Midsize-SUV stehen ganze fünf Fahrzeuge. Allesamt sind von Ford. Gut sehen sie aus, riechen neu, aber passt da auch der Rollstuhl rein? Der erste Test belegt: die Rückbank ist festgeschraubt und nicht beweglich, die Seitentüre geht nur angewinkelt auf. Hier bekämen wir den Rolli niemals hinter den Fahrersitz. In den Kofferraum passt er zwar, das wäre aber jedes Mal eine elende Heberei. Damit scheiden vier baugleiche Fahrzeuge aus. Leider ist auch das letzte Modell wenig anders konstruiert. Wir beschließen, einfach einen Minivan zu nehmen. Der passt garantiert und steht direkt gegenüber. Es ist nirgendwo ein Alamo-Mitarbeiter zu sehen, da muss man sich selbst helfen. Das erste Modell ist optimal. Der Check zeigt aber, dass er nur zu einem Drittel vollgetankt ist. Zwei Autos nebenan steht das gleiche Modell. Diesmal stimmt die Tankfüllung, die Reifen sind ok, Öl ist auch drin - wir haben unser Auto. Den kleinen Lackschaden am Türgriff hinten rechts fotografiere ich genauso wie den Kilometerstand, dann können wir losbrausen. Mal sehen, ob dem Mitarbeiter im Alamo-Büdchen auffällt, dass wir mit einer ganz anderen Wagenklasse losfahren, als wir gebucht haben. Nö, den interessiert sowas nicht. Es geht doch nichts über Fachpersonal. Schwupp, da geht die Schranke hoch, und schwupp haben wir für den Minivan nur den halben Preis bezahlt. Aber nicht, dass das jetzt alle so machen - wir hatten schließlich einen triftigen Grund.

Reiseverlauf 2012 (soweit fertig):
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Ausflüge unterwegs zur nächsten Station (öffnet in neuem Fenster):
Nächste Station:

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