San Diego Maritime Museum - Star of India, HMS Surprise und andere historische Schiffe

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Der ganze Stolz des Maritime Museum: die Star of India (204kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Ein sowjetisches U-Boot der Foxtrott-Klasse (203kb).

HMS Surprise, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Dank Hollywood berühmt: HMS Surprise (121kb).

Kaum ein Tourist dürfte sich ins Maritime Museum von San Diego verlaufen - zu groß und bekannt sind die übrigen Attraktionen wie Sea World, Balboa Park, Gaslamp Quarter, Old Town oder die Strände. Was man bei einem Nichtbesuch verpasst, zeige ich Euch in diesem Bericht.

Auch ich bin eher durch Zufall hierhin gekommen. Nach dem Besuch von Sea World stellte sich uns nämlich die Frage, wie wir den angebrochenen Abend noch sinnvoll beenden könnten. Es war bereits kurz vor 18 Uhr, bis zum Sonnenuntergang blieb kaum mehr eine Stunde Zeit. So fuhren wir also das kurze Stück vom Vergnügungspark zum Hafen und nahmen die dort vor Anker liegenden Museumsschiffe genauer unter die Lupe. Bis 20 Uhr hatte das Maritime Museum geöffnet, und um es vorwegzunehmen: die Zeit reichte bei Weitem nicht, um sich alles anzuschauen. Doch der Reihe nach.

In einem kleinen Büdchen am North Harbor Drive begrüßte uns eine nette, ältere Dame, verkaufte zwei neugierigen Touristen zwei Eintrittskarten für je 12 Dollar und los ging unsere Erkundungstour, die mich zum ersten Mal auf ein Segelschiff führen sollte - und das gleich zwei Mal. Eine Rampe führte uns vom Embarcadero hinauf auf das erste Schiff: die Star of India, die parallel zur Uferstraße vor Anker liegt.

 

 


Star of India

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Die Star of India liegt am Embarcadero vor Anker (223kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Der vordere Fockmast (274kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Mittlerer Großmast und Fockmast (303kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Großmast und Besanmast (325kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Alle 3 Masten (328kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Blick vom Hauptdeck unter dem Großmast nach vorne; in der Mitte das weiße Deckhaus (285kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Vom Vorderdeck nach hinten geschaut (320kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Der Klüverbaum an der Bugspitze (197kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Aufgang zum Vorderdeck mit Schiffsglocke (223kb)

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Hauptdeck, Blick zum Heck (285kb).

Die Star of India kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, ist sie doch das älteste noch aktive Schiff der Welt. Gebaut wurde der Dreimaster zu einer Zeit, als Schiffe gewöhnlich mit einem Holzrumpf ausgestattet wurden. Aus experimentellen Gründen wagte die Shipyard Gibson, McDonald & Arnold in Ramsey auf der Isle of Man in Großbritannien jedoch im Jahre 1863 zu ihrer Herstellung die Verwendung eines Eisenrumpfes. Nach fünf Monaten war das Schiff mit einer Länge von 62,5 m und einer Masthöhe von 10,7 m, was einer Höhe über Wasser von 7,1 m mit Volltakelage bzw. 6,5 Meter mit Barkentakelage entspricht, fertiggestellt. Getauft wurde es auf den Namen "Euterpe", der griechischen Göttin der Musik. Am 9. November 1863 wurde sie in Dienst gestellt, doch ihre Geschichte sollte zunächst holprig beginnen.

Am 9. Januar 1864 segelte sie unter dem Kommando von Captain William John Storry auf ihrer Jungfernfahrt von Liverpool nach Calcutta, kollidierte jedoch bereits hinter der walisischen Küste mit einer spanischen Brigg, wobei sie ihren Klüverbaum verlor - das ist der nach vorne gerichtete Mast an der Rumpfspitze, zwischen dem und dem Fockmast die Segel Außenklüver, Binnenklüver und Vorstengestag gespannt sind (von oben nach unten). Sie kehrte um und wurde in Anglesey repariert. Währenddessen rebellierte die Besatzung und wurde kurzerhand in Beaumaris eingekerkert. Schon 1865 ereignete sich das nächste Unglück, als sie auf ihrer zweiten Fahrt in einem Zyklon in der Bucht von Bengalen bei Madras den Masttopp verlor und erneut repariert werden musste; diesmal in Trincomalee. Captain Storry starb während der Heimfahrt nach England und wurde auf See bestattet. Es folgten vier weitere, ereignislose Reisen nach Indien bis die Euterpe 1867 zunächst an David Brown aus London und 1871 an Shaw, Savill & Company (heute Shaw Savill Line), ebenfalls London, verkauft wurde. 1873 begann ihr 30-jähriger Einsatz als Passagier- und Frachtschiff auf der Route nach Neuseeland, für die sie zwischen 100 und 143 Tage benötigte und jedes Mal bis zu 400 britische Auswanderer transportierte. Die Route führte von London, Glasgow oder Liverpool um das Kap der Guten Hoffnung herum durch den südindischen Ozean nach Dunedin, Christchurch, Wellington oder Auckland. Die meisten Passagiere mussten sich gemeinsam im Tween Deck aufhalten; nur die wohlhabenderen bekamen einzelne Kabinen, wobei alleinstehende Männer an einem Ende des Decks und alleinstehende Frauen am anderen Ende untergebracht wurden - mit den Ehepaaren und Familien zwischendrin. Ebenfalls machte sie Station in Australien, Kalifornien und Chile. Der Ruf der Euterpe war mäßig: Nicht besonders schnell war sie, und nicht besonders bequem. Nach 21 dieser Reisen wurde die Euterpe 1897 erneut verkauft, erst an einen hawaiianischen Besitzer, dann 1899 an die Pacific Colonial Ship Company in San Francisco. Die Öffnung des Suezkanals 1897 erlaubte es den moderneren Dampfschiffen, die Routen der Segelschiffe zu übernehmen. Am 30. Oktober 1900 wurde die Euterpe in den Vereinigten Staaten registriert und 1901 an die Alaska Packers Association verkauft, die sie als Bark umtakelten und ab 1902 auf der Route Oakland - Beringsee jeden Herbst als Dosenlachsfrachter einsetzten. Der betriebskonformen Benennung wegen wurde das Schiff 1906 in "Star of India" umbenannt (die Reederei hatte 19 Schiffe mit Namen "Star of...") und schließlich 1923 außer Dienst gestellt. Zu der Zeit hatten die Dampfschiffe die führende Rolle auf den Meeren übernommen.


Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Motor für die Ankerkette (184kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Die Kombüse (119kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

First Class Salon (185kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Hier wird der Kurs berechnet (255kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Eine Kajüte (139kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Steuerrad mit Schratsegel auf dem Achterdeck (211kb).

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Hier geht es ins Schiffsinnere (180kb).

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Kabine des Schiffsarztes (123kb)

1929 wurde die Star of India an die Zoological Society in San Diego verkauft, die sie zum zentralen Ausstellungsstück eines geplanten Museums und Aquariums machen wollten. Die große Depression und der Zweite Weltkrieg verhinderten dieses Projekt jedoch, und so begann ihre Restauration erst 1957, nachdem Alan Villiers, ein Windjammer-Kapitän und Autor, auf einer Vorlesungsreise nach San Diego kam und das zerfallende Schiff im Hafen sah. Er machte daraufhin diese Situation publik und gründete mit anderen Bürgern 1959 die "Star of India Auxiliary", die die Restauration unterstützen sollte. Diese dauerte recht lange, aber am 4. Juli 1976, dem 200. Geburtstag der Vereinigten Staaten, konnte das Schiff nach 50 Jahren wieder in See stechen. Unter Captain Carl Bowan und vor den Augen von einer halben Million Zuschauer an den Ufern und auf den 1.000 bis 1.500 Yachten im Hafen bewies die Star of India eindrucksvoll ihre Seetüchtigkeit. Bereits 1966 wurde das Schiff zum National Historic Landmark erhoben.

Heute segelt sie mindestens noch einmal pro Jahr. Sie ist zwar nach der USS Consitution nur das zweitälteste Segelschiff der Welt, aber Letzteres kann nicht mehr aus eigener Kraft auf offener See fahren, von daher gilt die Star of India als ältestes aktives Schiff überhaupt. Für San Diego ist die Star of India ein Wahrzeichen geworden. Wenn sie mit 60 Mann Besatzung ihre 20 Segel hisst und für mehrere Stunden aufs offene Meer hinausfährt, ist das jedes Mal ein gefeiertes Ereignis.

Die Star of India ist übrigens - wenn man so will - ein Schwesterschiff der Balclutha im Maritime Museum von San Francisco. Letztere hieß früher Star of Alaska und ist 23 Jahre jünger.

Unsere Besichtigung des Schiffes führte mich zunächst auf das Deck. Da ich noch nie auf einem Segelschiff gewesen war gab es hier jede Menge interessante Dinge zu bewundern. Alleine schon der Blick in die Takelage - bei einsetzender Dämmerung - war faszinierend. Über eine steile Metalltreppe kletterte ich auf das Vorderdeck, von wo aus man einen noch besseren Überblick über das Schiff und den gesamten Hafen hat. Während die Star of India ja parallel zum Embarcadero vor Anker liegt befinden sich die übrigen Schiffe des Maritime Museums am Pier 48 und können daher von hier aus sehr gut von der Breitseite gesehen werden. Die HMS Surprise und dahinter das sowjetische U-Boot B-39 befinden sich in unmittelbarer Sichtweite. Dahinter, also auf der anderen Seite des Piers, liegt das große, weiße Dampfschiff Berkeley. Was mir an dieser Stelle auffiel, war die Tatsache, dass die Star of India mit vollen Segeln vor Anker liegt. Als absoluter Segellaie würde ich doch vermuten, dass das keine günstige Situation ist. Aber vielleicht sind dies auch winddurchlässige Spezialsegel. Jedenfalls lag das Schiff seelenruhig im Hafenbecken. Unsere späte Ankunft hatte den Vorteil, dass der touristische Andrang sehr überschaubar war; vielleicht 8 weitere Personen interessierten sich noch für das Schiff. Vom Hauptdeck aus kann man über zwei seitwärts gelegene kurze Gänge den First Class Salon betreten. Das ist ein relativ großer Raum, mit dunklem Teak- und Eichenholz ausgekleidet und zentralem, großen Tisch, der bis zu 20 Personen Platz bietet. Beachtenswert ist die Decke, die eine röhrenförmige Kuppel aus Glas aufweist. Die Seitenflügel dieser Lichtkuppel können hochgeklappt werden. Von außen betrachtet, also vom hinteren Deck aus, befinden sich an ihren beiden Seiten Sitzbänke. Diesen Raum kann man übrigens für private Feiern mieten. Zu beiden Seiten gehen halbhohe Türen ab, die auf diese Weise den Blick auf dahinter liegende, nett restaurierte Kabinen freigeben, wie beispielsweise den Raum des Schiffsarztes - dem bestbezahlten Mannschaftsmitglied. Hinter dem Salon befindet sich die Captains Cabin. Hier hat das Museum an der Innenwand ein großes Glasdisplay aufgestellt, auf dem der Bauplan des Schiffes zu sehen ist. Entlang der Außenseiten des Zimmers befinden sich Sitzgelegenheiten.

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Achterdeck mit Lichtkuppel (207kb)

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Die gängigen Segelschiffstypen mit Erklärungen (520kb).

Die Star of India in verschiedene Epochen:

Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

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Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

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Star of India, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

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Die Räume auf dem Mittel- und Vorderschiff sind für Besucher nicht zugänglich. Es führt jedoch eine steile Treppe in den Rumpf hinunter, in dem sich Ausstellungen befinden. So kann man unter anderem an drei detaillierten Schiffsmodellen die verschiedenen Bauzustände der Euterpe im Laufe der Zeit anschauen.

Der Besuch dieses historischen Schiffes alleine war schon den Eintrittspreis wert. Auch wenn ich mich bisher kaum für Segelschiffe interessiert habe - außer in meiner Kindheit, als Piraten ganz hoch im Kurs standen - hat mich dieses Schiff doch dazu veranlasst, mich intensiver damit auseinanderzusetzen, wie man an diesem Artikel erkennen kann.

 

 


HMS Surprise

HMS Surprise, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Die HMS Surprise (312kb).

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Blick zum Bug (255kb).

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Im Rumpf wird die Schlacht von Trafalgar nachgestellt (151kb).

HMS Surprise, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Requisiten und Ausstellungsstücke... (211kb)

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... aus dem Film Master & Commander (199kb).

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Blick vom Pier entlang des Klüverbaums auf San Diego (223kb).

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Auf dem Hauptdeck, Blick nach achtern (259kb).

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Die Schiffsglocke der Rose (226kb).

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Kanonenluken (218kb).

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Frontansicht (198kb).

HMS Surprise, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Der Codex der Piraten (153kb).

HMS Surprise, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Beuteliste (161kb).

Ein besonderer Besuchermagnet des Museums ist die HMS Surprise. Dieser Nachbau einer Fregatte der Royal Navy aus dem 18. Jahrhundert ist seit Oktober 2004 im Maritime Museum ausgestellt und diente als Filmkulisse im Kinofilm "Master and Commander: The Far Side of the World" mit Russell Crowe. Der Nachbau, hergestellt 1970 unter Leitung des Historikers John Fitzhugh Millar in Lunenburg, Nova Scotia, orientiert sich an den Bauplänen des Schiffs "H.M.S." Rose der Nelson Ära, das 1757 in Hull, England gebaut wurde, und ist in Bezug auf Authentizität und Detailgenauigkeit unerreicht. Das Original war ein Rate 6 Schiff, was bedeutete, dass es der kleinste Schiffstyp war, dem ein Captain vorstand. Rate 1 wäre ein Schiff mit 100-110 Kanonen auf 3 Kanonendecks. Ihre Aufgabe in der Flotte war die eines Scouts oder in heutigem Vergleich die eines Zerstörers.

Der Nachbau wurde ursprünglich auf "Rose" (ohne "H.M.S." wie oftmals angegeben, denn es handelt sich um ein amerikanisches Schiff) getauft und verbrachte die ersten zehn Jahre seiner Existenz in Newport, Rhode Island, hauptsächlich vor Anker als Attraktion. 1985 wurde sie schließlich von Kaye Williams gekauft und nach Bridgeport, Connecticut gebracht. Bis 2001 fand sie als Trainingssegelschiff Verwendung; 30 Jahre lang operierte sie von verschiedenen Häfen New Englands an der Ostküste aus. Ihr nördlichstes Ziel war Labrador, ihr südlichstes Grenada, ihr westlichstes Duluth an den Großen Seen und ihr östlichstes die europäische Westküste. 2001 wurde sie von 20th Century Fox erworben, für die Produktion des Films aufwendig umgebaut und in den Zustand der dem Roman zugrundeliegenden, authentischen HMS Hermione von 1794 versetzt. Nachdem das Maritime Museum das Schiff erworben hatte, taufte man sie in Anlehnung an den Film in HMS Surprise um. Die Schiffsglocke trägt allerdings noch den ursprünglichen Namen. Nun wird sie im Museum wieder seetauglich restauriert und soll 2007 bereits wieder in See stechen können (2006). Für die Filmproduktion baute 20th Century Fox übrigens noch eine Replik von dieser Replik, die allerdings nur äußerlich nachgebaut wurde, nur im Studio schwimmen konnte und während der Dreharbeiten auch die gewünschten Beschädigungen davontrug.

Als wir das Schiff besuchten befand sich in seinem Rumpf die Ausstellung "Pirates of the Pacific" (Mai 2006 bis Oktober 2007). In vielen Schautafeln und -boxen wurden Karten, Waffen und andere Artefakte aus der Zeit der Piraten ausgestellt. So wurde beispielsweise der Unterschied zwischen einem Buccaneer und einem Privateer erklärt. Oder eine rätselhafte weil unverständliche und kaum lesbare Seite aus dem Beutebuch des Buccaneer William Dampier. Einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt stellen die chinesischen Piraten dar, die im Südchinesischen Meer über 100 Jahre lang Handelsschiffe bedrohten, ehe eine Schwadron von Kriegsschiffen der Royal Navy die Piratenflotte zerstörte. Die meiste Zeit verbrachten wir jedoch auf dem Deck. Da es bereits sehr dunkel geworden war, bildete die Mischung aus Restlicht und den vielen Lampen in der Takelage eine atemberaubende Atmosphäre, die die Holzfarben des Decks noch intensivierten. Mit langen Belichtungszeiten habe ich versucht, diese Stimmung einzufangen, was mir auch trotz mangelndem Stativ ganz zufriedenstellend gelungen ist.

 

 


B-39 U-Boot

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Die Offiziersmesse (149kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Der Hauptgang (206kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Die Toilette (218kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Nicht sehr bequem (248kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Fronttorpedorohre mit einem Torpedo (219kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Kajüte des Kapitäns (158kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Bloß nicht am falschen Rädchen drehen (255kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Im Maschinenraum gibt es drei Dieselmotoren (277kb)

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Heckrohre, um Abfall und Öl als Täuschmanöver abzulassen (259kb).

B-39 U-Boot, Maritime Museum, San Diego, Kalifornien

Der U-Bootturm von außen (110kb).

Ebenfalls ungeheuer interessant im Maritime Museum ist das sowjetische U-Boot B-39 der Projekt 641-Klasse (NATO-Bezeichnung: Foxtrott-Klasse). Das Boot mit Dieselantrieb wurde am 9. Februar 1962 in der Admiralty Shipyard in Leningrad (heute St. Petersburg) kielgelegt, trat am 28. Dezember 1967 in Dienst und operierte über 26 Jahre lang bis zum 1. April 1994. Ihr Heimathafen war als Teil der 9. U-Bootflotte Wladiwostok. Mit einer Länge von 89,9 Metern und einer Verdrängung von 2.475 Tonnen gehört B-39 zu den größten konventionell angetriebenen Unterseebooten. Der Buchstabe "B" in ihrer Bezeichnung steht für "bolshaya" - übersetzt bedeutet dies "groß". Die Schiffe der Foxtrott-Klasse waren erheblich größere und gefährlichere Versionen der deutschen 2. Weltkriegs-U-Boote; "low tech but lethal". Während ihrer Patrouillen war sie mit 24 Torpedos bewaffnet, von denen einige mit kleinen Nuklearsprengköpfen ausgestattet waren. Die Crew bestand aus 78 Mann und konnte knapp 300 Meter tief tauchen, ehe die Nickel-Stahl-Druckhülle Schaden nahm. Die Sowjetunion und nachher die Russische Föderation setzten diesen U-Boottyp von Mitte der 1950er-Jahre bis zu den frühen 1990ern ein. Sie spielten in vielen heiklen Situationen einschließlich der Kubakrise eine Rolle.

Die Aufgabe der B-39 war im Einsatzgebiet des Nordpazifik das Finden und Verfolgen von Kriegsschiffen der USA und der NATO entlang der amerikanischen und kanadischen Küste. Aber auch im Indischen Ozean und in der Arktis war das Boot eingesetzt. Nach dem Ende des Vietnamkriegs ging sie oft in Danang vor Anker. In den frühen 1970ern verfolgte die B-39 eine kanadische Fregatte durch die Strait of Juan de Fuca nach Vancouver Island.

Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde das Schiff an Finnland verkauft. Es folgten weitere Verkäufe nach Vancouver Island 1996 und nach Seattle 2002 ehe sie am 22. April 2005 als zunächst einjährige Leihgabe in San Diego ankam und nun der Öffentlichkeit als museales Ausstellungsstück zugänglich ist. Damit das Periskop von den Touristen genutzt werden kann, wurde es baulich verändert, denn bei den Schiffen der Foxtrott-Klasse kann dies nur aus dem Kommandoturm eingesehen werden, der aber im Museum aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich ist. Nun kann man aus dem Kommandoraum heraus durch das quasi tiefergelegte Periskop auf das Midway Museum schauen.

Ob die B-39 auch heute noch in San Diego zur Besichtigung vor Anker liegt, kann man auf der Homepage des Maritime Museum nachsehen.


Das 1948 gegründete Maritime Museum bietet neben diesen von mir besichtigten noch weitere Schiffe an: die "Berkeley" (eine Dampfschifffähre von 1898, die zwischen San Francisco und Oakland verkehrte und im Inneren das eigentliche Museum beherbergt), die Motorjacht "Medea" von 1904, die "California" von 1984 (eine Replik der C.W. Lawrence von 1847) sowie die "Pilot" (San Diegos Pilotenboot aus dem Jahr 1914). Diese Objekte werde ich eventuell im Juli 2007 besuchen.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten

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