Wir nähern uns dem Parker Dam (275kb). |
Der Damm gleicht einem Monument (228kb). |
Schikanöse Fahrbahnverengung (346kb). |
Nicht nur die Landschaft ist trist: Garagenphalanx vor Bluewater (160kb). |
Die Eisenbahnbrücke von Parker (284kb). |
Wir passieren Cienega Springs und Bluewater und erreichen schließlich Parker, die beide jenseits des Flusses in Arizona liegen während wir uns in Kalifornien befinden; der Colorado bildet hier die Grenze. Eine markante schwarze Eisenbahn-Stahlgitterbrücke begleitet die parallel verlaufende Straßenbrücke und bildet den Ortseingang von Parker. Gleichermaßen markiert sie die Stelle, wo wir auf den Highway 62 auffahren. Dieser heißt nach unserem Tagesziel übrigens auch 29 Palms Highway. Wir überqueren die Brücke nicht und bleiben auf kalifornischer Seite.
Die Landschaft wird nun sehr öde, denn wir verlassen den Fluss. Markante Blickfänge sucht man vergebens. Dies mag ein Grund dafür sein, dass der Bahndamm, der ab kurz hinter Parker neben dem Highway 62 herläuft, mit zahlreichen Schriftzügen verziert ist, die Autofahrer aus Kieselsteinen liebevoll auf die Trassenflanke gelegt haben und die dort dank des trockenen Klimas viele Jahre unverändert liegen bleiben. Liebeserklärungen, schlaue Sprüche oder Zeichnungen - im Vorbeifahren kann man immer nur Bruchstücke aufschnappen. So hat zumindest der Beifahrer etwas anzuschauen, während der Fahrer dem immer geradeaus führenden Highway folgt.
Der berühmte Desert Sign Post (190kb). |
Vorsicht: Dips ahead (202kb). |
Eine wirklich öde Strecke (199kb). |
Einer ganz besonderen Attraktion begegnet man mitten in der Wüste ganz unscheinbar am Straßenrand etwa 24 Kilometer hinter Rice. An der Abfahrt zur Iron Mountain Pump Plant Road, die zu einer Pumpstation im Verbund des Colorado River Aqueduct Systems führt, steht am Wegesrand ein Wegweiser, der Desert Sign Post. Dieser einsame Pfahl wurde im Laufe der Jahre von vielen vorbeifahrenden Menschen mit allerlei Hinweisschildern geschmückt, so dass letztendlich ein sich ständig änderndes Kunstwerk entstanden ist. Hin und wieder fallen Schilder dem rauen Klima zum Opfer und lösen sich vom Holzstamm, was andere nutzen, einen Wegweiser zu ihrem Heimatort oder zu ihrer Firma an der frei gewordenen Stelle anzubringen. Der Sign Post ist mittlerweile so berühmt, dass er ein CD-Cover schmückt - übrigens ein Foto von Michael.
Hin und wieder erfreut ein mitunter heftiger Dip die Insassen, die wie in einer Achterbahn ein mulmiges Gefühl im Magen verspüren. Ansonsten herrscht einschläfernde, optische Langeweile.
Etwa 50 Kilometer vor Twentynine Palms erreicht man eine große Sanddüne. Hier ragen einige felsige Hügel aus der Landschaft empor, zwischen denen sich oranger Sand angesammelt hat. Der Highway schlängelt sich bei sanftem Gefälle um diese natürlichen Hindernisse herum. Die Dünen indes sind von zahlreichen breiten Reifenspuren durchfurcht; offenbar ist dieser Ort ein beliebtes Ziel für Quadfahrer. Gleich hinter den Sandbänken passiert man rechterhand einen fast ausgetrockneten See, den Dale Lake. Dann folgt wieder Einöde, bis ein kleiner Flughafen zur Linken das Erreichen von Twentynine Palms ankündigt.
Twentynine Palms wirkt da wie eine Oase; hier der Highway 62 mitten in der Stadt (237kb). |
Blick in die umgekehrte Richtung; links das rote Dach des El Rancho Dolores Motel (212kb). |
Die Peripherie bilden winzige Hütten, die vereinzelt mitten in den Feldern stehen und selbst für Hunde noch zu klein wären. Sind die Leute hier so arm oder dienen diese Häuser als Geräteschuppen? Die Bebauung wird langsam dichter und rückt näher an den Highway heran. Dann sind wir mitten im Zentrum des für unsere Verhältnisse kleinen Dorfes.
Ganze 14.764 Einwohner zählt der Ort im San Bernardino County (2000), und doch umfasst er 142 Quadratkilometer, was ihn flächenmäßig größer macht als San Francisco. Hier befinden sich die Park Headquarters des Joshua Tree National Parks und das Marine Corps Air Ground Combat Center, die größte Marinebasis der Welt. Benannt wurde der Ort nach den Palmen an der Oasis of Mara (die lokal ansässigen Chemehuevi-Indianer nannten den Ort "Mar-rah", was so viel bedeutete wie "Land des wenigen Wassers"), dem jetzigen Standort der Parkheadquarter am Nordeingang des Parks. Zu dem Zeitpunkt, als sich in den 1870ern hier die ersten Siedler und Goldsucher niederließen, standen dort 29 Palmen, von denen heute noch einige existieren. Palms Springs - so nannte man diesen Ort damals - diente in der Folge als Raststätte für die Kutschen des Utah Trail und als Zwischenlager für die Goldsucher, die hier ihre Wasservorräte auffüllten, bevor sie zu den Claims in der Wüste weiterreisten. Mit etwa dem Beginn des 1. Weltkriegs erlosch die Bergbauaktivität. Nach dem Krieg kamen viele Veteranen, die durch Giftgaseinsatz Atemprobleme hatten, nach Twentynine Palms, das wegen seiner sauberen und trockenen Luft sowie seiner Nähe zu den Großstädten an der Küste ideal als Erholungsgebiet erschien. 1927 wurden die ersten Straßen angelegt und eine Schule gegründet. Zur Stadt wurde Twentynine Palms jedoch erst am 23. November 1987. Berüchtigt sind die extremen Temperaturen dieser Gegend. Zwischen 48,3 und -12,2 Grad Celsius reicht die Bandbreite.
Das Motel 6, Ansicht vom Parkplatz am Highway 62. Links der Außenpool (195kb). |
Unser Zimmer in 2006 (286kb). |
Die Einrichtung gewohnt solide, ... (211kb) |
... die Lampen gewohnt schief (302kb). |
Motelrückseite mit Außentreppe (299kb). |
Eine Unterkunft hatten wir in 2006 nicht vorgebucht. Wir wussten aber aus dem ADAC Tourbook, dass es ein Motel 6 im Ort gibt. Nachdem wir bei der Fahrt durch Twentynine Palms zunächst an einem anderen Motel vorbeigefahren sind, beschließen wir, noch bis zum Ortsausgang durchzufahren und dann zu entscheiden, was wir machen. Hinter diesem ersten Motel, dem El Rancho Dolores Motel (es ist nicht das erste am Highway, aber wir empfinden es so), führt der Highway 62 auf einen Hügel hinauf. Wie die Amerikaner das wegen des Schachbrettmusters so machen umfahren sie eben keine Hügel, sondern bauen die Straße lieber schnurgerade darüber - selbst wenn die Umfahrung nur eine seitliche Abweichung von 190 Metern erfordert hätte, oder ein paar Tage Arbeit mit dem Bagger. Also geht es mitten im Ort steil bergauf auf jenen markanten Hubbel, der so den ansonsten flachen Ort in zwei Hälften teilt. Jedenfalls hat man auf diese Weise die Möglichkeit, am späten Abend in den Sonnenuntergang hineinzufahren. Das hat auch seinen Reiz, gebe ich zu. Hinter dem Hügel taucht nun zu unserer Rechten das Motel 6 auf. Ein dreigeschossiges, langes Gebäude, dessen Zimmeranzahl von 124 den Anschein erweckt, dass wir hier noch ein Kämmerlein bekommen könnten. Motel 6 ist ja auch mal nicht der teuerste Anbieter. Also fahren wir vor die Lobby und erkundigen uns. Ein Zimmer für drei Personen, kein Problem. Auf der 1. Etage nach hinten raus. Die Koffer können wir über einen Aufzug hinaufbefördern, sehr praktisch. Der Preis ist in Ordnung ($49.99 plus 9 % Tax für ein 2 Queenbed Zimmer im Juli 2007), also buchen wir die Übernachtung und fahren mit dem Auto dann bequemerweise bis zum Aufzugeingang, der sich an der nordwestlichen Seite des Wohnblocks befindet.
Blick vom Außenflur nach hinten (244kb). |
Sinnfrei: Aschenbecher mit Rauchverbot (231kb). |
Die Waschzelle aus 2007 (145kb). |
Auf dem großen Parkplatz, der vom Highway aus gesehen hinter diesem Gebäude liegt, haben sich ein paar Mexikaner versammelt, die uns den Eindruck vermitteln, nicht in der allerbesten Wohngegend gelandet zu sein. Wir schleppen uns und unser Gepäck in den Aufzug. Der ist vermutlich schon 50 Jahre alt, stinkt und sieht einfach nur schäbig aus. Die Wandverkleidung zerschrabbt, Schmierereien an den Wänden, Dreck auf dem Boden. Wenn es nicht so eine Erleichterung für das Kofferschleppen wäre, hätten wir ihn sicher nicht genutzt. Oben angekommen müssen wir nun ein Stück über den Außenflur gehen. Die Mexikaner sind wieder gut zu sehen und zu hören, wie sie in leicht alkoholisiertem Zustand herumgröhlen. Einige Zimmertüren entlang des Flures stehen offen. Automatisch wirft man einen flüchtigen Blick hinein, und erblickt dickbäuchige Menschen, die mit freiem Oberkörper auf dem Bett liegen und fernsehen. Wo sind wir um alles in der Welt bloß gelandet!? Dann kommen wir zu unserem Zimmer. Der erste Eindruck ist gut. Ein Motel 6 Standardzimmer eben. Ein kleines Bad mit eingebauter Badewannennasszelle, ein Kühlschrank und zwei Doppelbetten mit den bekannten bunten Abdecküberzügen. Das ist für den Preis völlig ok, und für die übrigen Gäste kann das Motel ja nichts; die müssen halt jeden nehmen, so abgelegen wie Twentynine Palms liegt.
Es ist kurz nach 17 Uhr, als wir unsere Koffer abgestellt haben. Der Joshua Tree Nationalpark ist für den nächsten Tag geplant, also können wir uns noch etwas im Ort umschauen und dann zu Abend essen. Ein Ziel des Ortsbesuches ist die Public Library an der Adobe Road, genauer gesagt die San Bernardino County Branch Library. Hier gibt es nämlich Internetzugänge, und wir wollen unbedingt unsere Mails abrufen. Es soll die erste Bücherei in den Vereinigten Staaten sein, die ich betrete. Da ich beruflich bedingt die Stadtbücherei zu Hause kenne, bin ich gespannt, was mich erwarten würde. Optisch sieht alles wie gewohnt aus. Viele Bücherregale, 6-stöckig vollgekramt mit bunten Büchern. Die Räume sind hell und freundlich, mit Sitzgelegenheiten und natürlich einer riesigen amerikanischen Flagge gleich neben der Rezeption. Hier werden wir von einer älteren, farbigen Bibliothekarin freundlich begrüßt. Besucher aus dem Ausland sind hier wohl eher selten. Ein winziger Obolus sei für die Internetnutzung nach Zeit zu entrichten, klärt sie uns auf. Die Höhe weiß ich nicht mehr. Es war jedenfalls lächerlich wenig, und am Ende bekommt man die nicht genutzte Zeit wieder finanziell zurückerstattet. Zwei Frauen sind für die technisch sehr befremdlich aufwendig erscheinende Abwicklung dieses simplen Vorganges beschäftigt, was dann auch glatt mal 5 Minuten dauert. So schafft man Vollbeschäftigung. Dann gehen wir in den Internetraum, besser gesagt in die Internetecke.
Welche Hochglanzmagazine da wohl fehlen... (256kb) |
Eine Fahne darf jedenfalls nicht fehlen (294kb). |
Adobe Road Richtung Highway 62. Wie gesagt, eine Nebenstraße (260kb). |
Hier stehen fünf PCs, und mit unserem erworbenen Freigabecode können wir uns an einem PC einloggen. Während mein Kumpel am PC beschäftigt ist nutze ich die Zeit, mich mal im Bücherfundus umzuschauen. Die Abteilung für Schulkinder interessiert mich besonders. Ich will wissen, was man in den USA so lernt und ob wirklich alles so dramatisch egozentrisch auf die USA beschränkt ist wie sämtliche Vorurteile behaupten. Meine Neugier bleibt dann aber an einem Buch hängen, das die Staatsorgane der USA erklärt. Da lese ich dann ganz fasziniert, dass der Bürgermeister mal der alleinige Ortsvorsteher ist, sich mal diese Funktion mit dem Sheriff teilen muss, mal ernannt wird oder mal gewählt wird. In jedem Ort kann das anders geregelt sein; historisch eben, so wie es die Stadtgründer einst bestimmten. Spontan erinnere ich mich an die Werbeplakate an den Highways. Dort heißt es entweder "Wählt Major X" oder "Wählt Sheriff Y". Mir wird klar, dass nicht nur die Lichtschalter und Wasserhähne in den USA nicht einheitlich standardisiert sind. Nachdem ich diese interessante Erkenntnis gewonnen habe ist auch schon der PC für mich frei. Gerne hätte ich noch etwas länger in den Büchern gestöbert, aber wir haben uns vor dem Besuch aufgeteilt und können jetzt nicht zu lange in der Library bleiben ohne den anderen warten zu lassen. Also checke ich schnell meine Mails, stelle erfreut fest, dass in meinem dienstlichen E-Mail-Postfach keine größere Katastrophe auf mich warten, und dann können wir uns dem gemeinsamen Abendessen zuwenden. Ein paar Cent gibt es noch zurück, weil wir weniger als eine Stunde gebraucht haben. Dann treffen wir uns wieder im Motel.
Mein leckeres Essen im Dennys (327kb). |
Ein Hamburger nebst Fladenbrot mit Kräuterbutter (285kb). |
Sunset in Twentynine Palms vor dem Hügel (111kb). |
Hinter dem Hügel; rechts das Motel 6 (96kb). |
Zum Abendessen haben wir uns das Dennys ausgesucht, das zentral in Twentynine Palms direkt an der Kreuzung von Highway 62 und Adobe Road gelegen ist. Es sind 18:45 Uhr. Der Laden ist gut gefüllt, und so erhalten wir einen der wenigen noch freien Tische. Die Auswahl der Speisen verläuft zügig; mit der Zeit kennt man das Angebot der verschiedenen Schnellrestaurantketten eben. Hühnchenbrust mit Bohnen und Pommes ist meine Wahl - mal kein Steak. Diversifikation. French fries heißen die Fritten jetzt wieder; Freedom fries hatte sich wohl nicht durchgesetzt, nachdem man nach 9/11 auf die Franzosen nicht gut zu sprechen war wegen ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der 2003er Invasion im Irak und kurzerhand alles französische aus dem Sprachgebrauch verbannte.
Während wir auf das Essen warten unterhalten wir uns logischerweise in Deutsch. Das bemerkt wohl ein frühreifer Teenager mit Baseballkappe und deutlich untersetzter Figur an unserem Nachbartisch auf der anderen Seite des Ganges, und er beginnt, seinem Freund allerlei Witze über Deutsche zu erzählen. Und zwar so laut, dass wir jedes Wort verstehen. Das läuft eine ganze Weile so, und die beiden haben richtig Spaß mit richtig flachen Witzchen. Dann kommt unser Essen, und wir wechseln ein paar Worte mit der netten Bedienung auf bestem Englisch. Ab diesem Zeitpunkt ist Jimmy, so heißt der Gimpel, klar, dass wir ihn wohl verstanden haben müssen. Das stört ihn aber wenig, außer, dass es jetzt ja nicht mehr witzig ist, sich heimlich über andere lustig zu machen. Also widmet er sich nun seinem ebenfalls servierten Essen. Hier offenbart er, von Knigge und auch jeglichen rudimentären Tischmanieren nie etwas gehört zu haben. Schmatzend und die Finger dem Besteck vorziehend wirft er sich auf sein Fastfood. Ich find's lustig, und wir beginnen, uns nun über ihn lustig zu machen - wohl wissend, dass er tatsächlich kein Wort Deutsch versteht. So haben nun auch wir unseren Spaß und Jimmy das Nachsehen. Als wir nach Hause fahren, geht die Sonne gerade spektakulär rot unter.
Dies soll jedoch nicht das einzige Mal sein, dass wir Jimmy begegnen. Zum Frühstück am nächsten Morgen sitzt der Rüpel wieder im Dennys. Und das, wo doch ein Wochentag war und er sicher in der Schule hätte sein müssen. Diesmal isst er nichts, sondern flirtet ungeniert und sehr primitiv mit unserer hübschen Bedienung herum, die sicher 10 Jahre älter ist als er. Sie ist aber ganz offensichtlich von Jimmy sehr angetan und widmet ihm ihre ganze Aufmerksamkeit. Dass Frauen sich mit solchen Typen überhaupt abgeben wird mir immer ein Rätsel sein. Jedenfalls verbringt die gute (aber leider wohl auch etwas simpel gestrickte) Frau die meiste Zeit unserer Anwesenheit am Tisch von Jimmy und schreitet nur auf ausdrückliche Anweisung ihrer Vorgesetzten mit Zeitverzögerung zur Arbeit. Hinterste Provinz, denke ich im Geheimen. Zum Frühstück gibt es nicht viel zu erzählen; da ich ja immer Ham and eggs nehme und Dennys eine Fastfoodkette ist, schmeckt das eigentlich überall gleich gut. Danach geht es endlich Richtung Joshua Tree.
Nichtmal 10 Monate später komme ich erneut nach Twentynine Palms. Trotz intensiver Recherche im Vorfeld haben wir uns wieder für das Motel 6 entschieden. Erstens kennen wir es, der Preis stimmt, und die einzige preiswertere Alternative mit freien Zimmern im Zentrum hatte nicht genügend Zimmer für unsere handliche 6-Personen-Gruppe.
In 2007 sind die Lampen gerade (262kb). |
Dafür ist die Einrichtung spärlicher (144kb). |
Wieder erhalten wir Zimmer auf der Etage, diesmal im 2. Stock. Also müssen wir erneut in den Aufzug, der sich nicht zum Besseren verändert hat. Quietschgeräusche beim Fahren sind hinzugekommen; sehr vertrauenerweckend. Also, Luft anhalten, rein und schnell wieder raus. Nach einer kurzen Pause im Zimmer und einem Poolbesuch, der dank der Kinder etwas ausgedehnter stattfindet, veranlasst mich der Hunger, kurz vor acht Uhr eine Essensmöglichkeit aufzutun.
Pizza Hut gleich neben dem Motel 6 (220kb). |
Wir sind alleine in der Hütte (222kb). |
Die reichhaltige Salatbar (270kb). |
Das ist einfach. Gleich neben dem Motel 6 befindet sich deutlich sichtbar ein Pizza Hut. Also nichts wie hin. Der Laden ist ziemlich leer. Deshalb kümmert sich die wohl hübscheste asiatische Bedienung direkt und exklusiv um uns. Ohne lange Wartezeit können wir die Getränke bestellen, die auch prompt geliefert werden - und damit meine ich innerhalb einer Minute. Überraschenderweise erklärt uns das Mädchen dann, die Getränke wären umsonst. Oh, denke ich, entweder sehe ich heute wieder umwerfend aus, oder es gibt irgend was zu feiern. Ich will aber nicht nachfragen - nicht dass es sich nachher noch als Irrtum herausstellt. Dann ordere ich eine Pizza. Und auch hier gibt es wieder etwas gratis, nämlich meine Pizza. Wir sind zu zweit, und mein Kumpel hat einen Salat vom reichhaltigen Buffet bestellt, der allerdings nicht umsonst ist. Kurios. Ein dickes Trinkgeld ist damit schon mal sicher. Die Erklärung, dass es was zu feiern gäbe, verpufft ins Nichts als noch die übrigen Mitreisenden nachkommen und ebenfalls normal bezahlen müssen. Es muss an meinem Charme liegen; dabei liege ich nicht mal gut im Haar. So lassen wir den Abend gemütlich im Pizza Hut bei einer nicht nur wegen des unschlagbaren Preises vorzüglichen Pizza ausklingen. Nach einem Refill habe ich nicht gefragt - man will ja nicht unverschämt sein.
Cheerleader am Highway (328kb). |
Die große Waschaktion (295kb). |
Bevor es am nächsten Morgen in den Joshua Tree geht, erwartet uns vor der Lobby eine weitere Überraschung. Am Straßenrand des Highways hat eine kleine Gruppe minderjähriger Cheerleader Aufstellung genommen und wedelt mit ihren Pompons den vorbeifahrenden Autos zu. Ein Schild halten sie auch in die Höhe, das wir von unserem seitlichen Standort aber nicht lesen können. Unsere Neugier ist geweckt. Was ist das für eine Aktion? Hat es was mit meiner Gratis-Pizza zu tun? Wir checken aus und fahren langsam zu den Mädels, sodass wir das Schild lesen können. Aha, Car Wash wird angeboten. Ein Mann am Steuer, da ist die Fahrtrichtung klar. Unser Minivan sieht eh ziemlich mitgenommen aus von der langen Fahrt, und nun für ein Trinkgeld eine Komplettwäsche durch Bikinischönheiten zu bekommen ist ja mal was. Wir fahren also auf den Parkplatz vom Pizza Hut. Dort ist die Truppe bereits mit einem anderen Wagen beschäftigt (der vermutlich vorher extra durch ein riesiges Schlammfeld gefahren war), und wir müssen ein paar Minuten warten. Leider hat das Restaurant noch geschlossen, sonst hätte ich mir glatt ein Eis gekauft.
Zum Abschied wurde nochmal mit den Ponpons gewedelt. Nun geht es Richtung Joshua Tree (245kb). |
So sitze ich auf einer Bank und schaue dem lustigen Treiben zu. Für ihre Klassenkasse machen sie diese Aktion, erklärt uns eine ältere Frau - vermutlich eine Mutter oder die Lehrerin. Nette Idee denke ich, vermutlich auch recht profitabel. Allerdings unterscheidet sich das Waschteam von der Werbetruppe am Highway dahingehend, dass die anstrengende Polierarbeit von Jungen und nur das vorherige Einseifen des Wagens von leicht bekleideten Mädchen durchgeführt wird. Übrigens, mehr als einen Bikini hätte man bei der Hitze ohnehin kaum anziehen können. Gut, ich habe keinen an, aber ich komme ja auch ins Schwitzen - wegen der Hitze versteht sich. Ein großzügiges Trinkgeld - es ist ja für einen guten Zweck - und unsere Reise kann weitergehen. Gefrühstückt haben wir ein paar Sandwiches im Motelzimmer, die wir im Ort gekauft hatten.
(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten
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