Park Avenue Trail Arches Nationalpark

Park Avenue, Arches, Utah
Slideshow starten

Abzweig zum Park Avenue Parkplatz (344kb).

Der erste echte Haltepunkt im Arches National Park hinter dem direkt am Eingang gelegenen Visitor Center ist der Park Avenue Viewpoint. Zweieinhalb Meilen führt zunächst die Arches Entrance Road vom Moab Canyon rund 150 Höhenmeter hinauf auf das Hochplateau des Parks bis man auf der linken Straßenseite den Parkplatz des Aussichtspunktes erreicht.
Park Avenue, Arches, Utah

Felsbrocken am Parkplatz (223kb).

Aussichtspunkt ist vielleicht der falsche Begriff. Natürlich hat man von hier einen tollen Ausblick auf die markante umliegende Felsenlandschaft. Aber vielmehr ist die Park Avenue der Trailhead eines kurzen aber eindrucksvollen Wanderweges. Dieser führt von hier über 1,6 Kilometer Länge durch das felsige Bett eines ausgetrockneten Washes 98 Höhenmeter hinab und endet am Parkplatz des Courthouse Towers Overlook. Felsfinnen aus Sandstein, die an beiden Seiten des Weges steil emporragen, säumen dabei den Weg. Möchte man sich diesen Teil des Parks also genauer ansehen, hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man organisiert am Endpunkt des Weges ein Pickup oder man geht den Weg, für den man maximal eine Stunde für die einfache Strecke einplanen sollte, wieder zurück.

Park Avenue, Arches, Utah

(444kb).

Zunächst erreicht man vom Parkplatz aus aber nach rund 100 Metern den Park Avenue Viewpoint auf 1.383 Metern Höhe. Der Weg bis hierhin ist asphaltiert. Von diesem mit großen Felsblöcken eingesäumten Viewpoint aus hat man eine besonders gute Sicht ins Herz der Courthouse Towers. Viele Besucher gehen nur bis hierher und begnügen sich mit der schönen Aussicht. Wer den ganzen Weg gehen und sich damit den Reiz dieses Parkteils hautnah erschließen möchte, sollte kurz vor dem Viewpoint nach links abbiegen und dem unbefestigten Weg folgen, dessen Verlauf man vom Viewpoint aus gut verfolgen kann. Dieser führt zunächst über eine Passage mit teilweise steilen Felsstufen, die sich hinab zum Grund des breiten Canyons schlängeln. Der Weg ist hier aufgrund seiner Befestigung vorgegeben. Die Landschaft ringsum ist karg, der Boden mit gleichfarbigem Sand und Stein ausgekleidet wie die Felsen ringsum. Die Vegetation, die dem Weg - sprich dem ausgetrockneten Wash - folgt, ist spärlich, wird dadurch aber umso deutlicher wahrgenommen, da sie mit ihrem satten Grün einen angenehmen Kontrast zum allgegenwärtigen Orange liefert. Utah-Wacholder (Utah juniper), Coleogyne ramosissima (blackbrush), Meerträubel (mormon tea), Quercus undulata (wavy-leaf oak), Einblättrige Esche (single-leaf ash) und Purshia glandulosa (cliff-rose) sind die Hauptprotagonisten am Wegesrand. Wie vom Landschaftsgärtner geschmackvoll arrangiert ist die Landschaft gespickt mit einigen abgestorbenen und ausgebleichten Baumstämmen. Sobald man das Ende der Stufenpassage erreicht hat ist der Weg nicht mehr so gut zu erkennen. Stellenweise ist er mit kleinen Steinen eingesäumt, vorwiegend aber gar nicht. Damit man nicht die Orientierung verliert, ist er mit Cairns - kleinen aufgetürmten Steinen - markiert, die bereits in der Treppen auf sich aufmerksam machen und unerfahrenen Wanderern ihre Funktion erklären sollen. Verlaufen kann man sich jedoch kaum; man folgt einfach dem Tal nach Norden Richtung Talöffnung.

Park Avenue, Arches, Utah

Diese Felswände erinnern an Hochhäuser (248kb).

Die Felsfinnen im Osten sind vermutlich die Reste zweier prähistorischer Arches. Man kann sich gut vorstellen, wie sie einst ausgesehen haben mögen. Heute sind nur noch wenige kleine Arches in diesem Bereich des Parks vorhanden.

Queen Nefertiti, The Popsicle, Sausage Rock, Park Avenue, Arches, Utah

Queen Nefertiti und The Popsicle (182kb).

Queen Nefertiti, The Popsicle, Sausage Rock, Park Avenue, Arches, Utah

Queen Nefertiti und The Popsicle (130kb).

Im oberen Teil des Weges gibt es einige besondere Steinformationen. Den Anfang macht Queen Nefertiti (Nofretete) kurz hinter dem südlichen Trailhead auf der westlichen Seite. Dieser balanced rock, der auf der Klippenwand ruht und sich so gegen den Himmel gut abhebt, springt einem bereits am Viewpoint ins Auge. Benannt wurde er wegen seiner Ähnlichkeit zu der berühmten Büste der ägyptischen Königin aus dem 14. Jahrhundert vor Christus, der Frau von König Echnaton, die im Ägyptischen Museum Berlin zu bewundern ist. Die Felsspitze wird auch Unjoined Rock genannt wegen der versetzten Auflage des oberen Blocks auf seinem Sockel. Diese Schräglage entstand vermutlich durch herausfallenden Sandstein an der Bruchstelle. Sie erhebt sich rund 91 Meter über dem Canyon. Kurz hinter Queen Nefertiti und näher am Weg ragt in ihrer Blickrichtung Sausage Rock 12 Meter in die Höhe. Er wird auch The Popsicle genannt. Steht man etwa auf gleicher Höhe, erkennt man eine nicht zu leugnende Ähnlichkeit mit einem M*gnum Eis. Auf der gegenüberliegenden Seite von Queen Nefertiti befindet sich eine weitere Königin in einem größeren Teil der oberen Wand: Queen Victoria Rock. Dieses Felsensemble wurde nach der englischen Königin, die von 1837 bis 1901 im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland regierte, in Anlehnung an ihr bekanntes Foto zum diamantenen Thronjubiläum benannt.

Park Avenue, Arches, Utah

Blick entlang des Park Avenue Trails (260kb).

Etwa auf halber Strecke wendet sich der Wash nach links (Westen). Der Weg biegt hier nach Nordosten ab, man sollte also auf die Cairns achten und nicht blind dem Talverlauf folgen. Der felsige Weg geht in seinem Verlauf übrigens in weißlichen Slickrock aus Navajo Sandstein über. Auf der zweiten Hälfte des Weges führt der Weg geradewegs auf The Organ zu, einem 1.443 Meter hohen Monolithen direkt südlich des Courthouse Towers View Points, also dem Ziel des Trails. Links davon erkennt man den Tower of Babel, und sobald die Felswand links des Weges endet, gibt sie den Blick frei auf die Three Gossips. Apropos Felswand links: Dies sind die eigentlichen Courthouse Towers.

Der beste Zeitpunkt für diesen recht einfachen Wanderweg ist am Morgen oder am späten Nachmittag. Das ist aufgrund der Lage nahe am Parkeingang natürlich sehr günstig, sodass man bezüglich der Zeit quasi nichts verkehrt machen kann - es sei denn, man ist Langschläfer. Zu beiden Tageszeiten sorgt die tief stehende und besonders farbige Sonne für eine tolle Ausleuchtung und ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten.

Benannt wurde die Park Avenue durch frühe Siedler, die die steilen Felsfinnen an die Skyline von New York erinnerten.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten


   Tour 2010 zurück