Auf Highway 101 erreichen wir San Francisco (161kb). |
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Der neue Doyle Drive Tunnel (127kb). |
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Parkplatz vor dem Gables Inn (422kb). |
Der Eingang vom Parkplatz aus (318kb). |
Im The Maple (147kb). |
Das Wohnzimmer des Gables Inn (161kb). |
Hier gibt es abends Wein (173kb). |
Wir fahren durch die Stadt. Was hat sich alles verändert seit vor zwei Jahren? Ah, da ist ein neuer Tunnel am 101 vor der Golden Gate Bridge - sehr chic. Sonst kommt mir alles sehr vertraut und bekannt vor. Als Erstes steuern wir den Golden Gate Market in Sausalito an und versorgen uns mit Nahrungsmitteln. Beim Ausparken merken wir: Unser Minivan hat eine Rückfahrkamera. Extrem praktisch, vor allem wenn man den engen Parkplatz am Gables Inn kennt, wo jeder Zentimeter zwischen Urlaub und Papierkrieg entscheidet. Doch, das war eine gute Autowahl. Um zwanzig vor sieben sind wir im Hotel. Michael begrüßt uns und freut sich, uns wiederzusehen. Wir beziehen flott unser Zimmer "The Maple" im Erdgeschoss und nutzen noch die Zeit für ein Gläschen Wein am Tresen der Rezeption. Ein roter Merlot aus lokalem Anbau - lecker. Da nehme ich gerne ein zweites Glas, bevor im Spinnaker nachgetankt wird. Nach kurzem Briefing durch Michael, was sich alles in Sausalito restaurantmäßig verändert hat, brechen wir auf zum Abendessen.
Abendessen im Spinnaker (226kb). |
Dieses verläuft wie erwartet. Dank extrem abgedunkeltem Gastraum fällt es einerseits leicht, gegen den Jetlag anzukämpfen und die Augen offen zu halten, und andererseits kann man auch noch die hervorragende Aussicht auf die wolkenfreie Skyline genießen. Das New York Steak mundet ebenfalls, auch wenn es als Beilage nur Püree gibt. Der gilt in den besseren Restaurants offenbar als besondere Delikatesse. Die Cabernet Bordelaise - eine Weinsoße - macht die Sache leider nicht besser; Soßen sind nicht die Stärke der amerikanischen Küche, zumal sie sich im Püree direkt verliert. Egal, eine Flasche Merlot für zwei und die Sache schmeckt, wie die Soße schmecken sollte. Als die Flasche leer ist sind es doch schon nach 22 Uhr. Die frische Seeluft auf dem Heimweg schafft noch mal den nötigen Energieschub, dann sorgt der Wein für einen tiefen Schlaf, sodass wir am nächsten Tag direkt in unserer neuen Zeitzone angekommen sind und frisch und ausgeschlafen ins Napa Valley fahren können.
Frank am Buffet (197kb). |
In diesem Ambiente findet das Frühstück statt (206kb). |
Blick auf die Rezeption (161kb). |
Mein Frühstück (284kb). |
Die Veranda (213kb). |
Jeder Morgen im Gables Inn beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück am hervorragend bestückten Frühstücksbuffet. Hier hat sich zum Glück in all den Jahren nichts verändert, weswegen ich auf eine genauere Beschreibung an dieser Stelle verzichte. Wer Details erfahren möchte, kann diese im Reisebericht '06 ausführlich nachlesen. Es ist jedenfalls vor wie nach eines, wenn nicht das beste Frühstück, das ich in den USA bisher genießen durfte. Neben der hervorragenden Qualität spielt hier natürlich auch das einzigartige Ambiente eine Rolle, und da wurde noch mal etwas nachpoliert. Der Buffettisch steht nun nicht mehr platzraubend am Treppengeländer, sondern seitlich als Abgrenzung zur Kaminsitzgruppe. Hierdurch ist am alten Platz Raum für zwei zusätzliche Gästetische entstanden. Da wir nur zu zweit sind, nehmen wir hier Platz. Mit Blick auf die Veranda und den offenen Kamin der alten Stadtvilla kann man so genussvoll den Tag beginnen. Die Kontinuität dieses Angebots ist für mich ein gewichtiges Argument, immer wieder herzukommen. Einzige Neuerung neben den immer wieder leicht changierenden Möbelanordnungen: ein neuer Bediensteter, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Jeff Goldblum hat. In seiner chicen weißen 20er-Jahre Hose schaut er immer wieder lautlos nach dem Besten und füllt das Buffet auf. Das Outfit passt optisch hervorragend zum edlen, historischen Ambiente. Dazu läuft leise Dvoraks 9. Sinfonie "Aus der neuen Welt" - Urlaub, entspannen, abschalten.
Während wir das Frühstück zelebrieren, entpuppen sich die anderen Gäste als Extrem-Langschläfer. Wir sind um 9 Uhr noch alleine im ausgebuchten Gables Inn - und das Buffet ist fachgerecht geplündert. Ein Fall für den neuen Kellner. Dann geht's in die berühmte Weingegend. Wollen doch mal sehen, wo all die guten Tropfen herkommen.
Am Vorabend hatte uns Michael das italienische Restaurant Angelino's empfohlen, das in 200 Meter Entfernung vom Gables Inn direkt an der Hauptstraße liegt. Der Ausflug ins Napa Valley hatte den ganzen Tag gedauert, sodass es schon halb acht waren und wir nicht noch groß mit dem Auto fahren wollten. Außerdem kann man dann ja... Ihr wisst schon - Merlot.
Venice Pizzeria (150kb). |
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Der Gastraum (150kb). |
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Servietten (149kb). |
Pizza mit Ham und Cheese (273kb). |
Venice Pizzeria (105kb). |
Es ist bereits stockefinster draußen, und nicht gerade warm. Der Weg ist einfach: die Princess Street runter, dann rechts auf die Hauptstraße abbiegen und 50 Meter geradeaus. Das sollte machbar sein. Bergab geht immer gut, rechts herum ist auch ohne Navi noch so gerade umsetzbar. Der frische Wind lässt die Augen leicht tränen. Aha, Pizzeria steht da groß auf einem Schild über einer Türe; das muss es sein. Schnell hinein - hab ich einen Hunger. Ein enger kleiner Gastraum, keine Gäste. Egal, wir vertrauen Michael - vielleicht ein Geheimtipp. Wir nehmen Platz. Oha, das Mobiliar hat aber auch schon mal bessere Zeiten erlebt - in den 50ern, oder doch vorher? Egal, Hauptsache das Essen stimmt. Urig, würde man sagen. Die Bedienung erscheint mit der Speisekarte. Na Prost Mahlzeit, das ist nicht Angelino's, sondern Venice Pizzeria. Praktischerweise liegen die beiden italienischen Restaurants gleich nebeneinander. Jetzt wollen wir auch nicht mehr wechseln und bestellen einfach mal eine Pizza. So viel kann man da ja nicht falsch machen. Als sie dann kommt, ist sie auch tatsächlich überzeugend. Was jedoch gar nicht geht: Der Teller ist aus Blech und wie eine Radkappe geformt, also mit einer halbrunden Unterseite. Solange man die Pizza mit den Fingern isst sollte das egal sein. Aber sobald man mit Besteck zu Werke geht, kriegt man die Krise, weil sich der Teller ständig wegdreht. Und dank des gerne verwendeten Käses, der besonders lange Fäden zieht, ist das mit dem Fingerfood nicht sehr schön. Wie bei den Weitsichtigen sind die Arme einfach nicht lang genug... Über den Tischen hängen an der Wand aus Draht geflochtene, deutlich angerostete Blumenkästen, in denen Papierservietten angeboten werden - auch eine geschmackvolle Idee. Hiermit versuche ich, meinen Teller zu unterfüttern und so zu stabilisieren, was nach einigem Tüfteln auch erfolgreich gelingt. Zur Strafe wird die Pizza vernichtet. Auf einen Wein verzichte ich in dieser Kaschemme freiwillig. Der hätte bestimmt Tankstellenniveau, so fachgerecht wie er neben der Theke im Regal über den Putztüchern und vor leeren Zutateneimern herumliegt. Wie gut, dass Cola überall gleich schmeckt...
Unterwegs nach Tiburon (117kb). |
In Tiburon (187kb). |
Wir warten aufs Essen (181kb). |
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Wir sind die letzten Gäste (187kb). |
Steak mit Bratkartoffeln (179kb). |
Den dritten Abend lassen wir in Tiburon ausklingen, nachdem wir den Tag in San Francisco verbracht haben. Seit dem Morgen war die Westseite der Stadt einschließlich der Golden Gate Bridge in Wolken gehüllt. Tiburon verspricht, die Skyline und mit Glück auch die Brücke wolkenfrei betrachten zu können, weil man gegen die Wolkenwand schaut, die sich üblicherweise bei der Brücke auflöst. Und ja, das anstehende Abendessen ist auch ein Grund für den kleinen Ausflug.
Das Guaymas (177kb). |
Golden Gate Bridge (94kb). |
San Francisco Skyline (98kb). |
Nach kurzer Inaugenscheinnahme des Panoramas begutachten wir die Restaurantauswahl an der Anlegestelle der Fähre. Kalt ist es, und das erste Lokal - ein Mexikaner - sieht einladend aus; also nichts wie rein. Das Restaurant Guaymas ist ziemlich groß. Als wir eintreten, ist aber mehr Personal als Gäste anwesend. An der Theke sitzen ein paar Kunden, ansonsten sind noch zwei weitere Tische besetzt. Das kann nur an der Jahreszeit liegen, denn um es vorwegzunehmen: das Essen ist in Ordnung. Der Kellner lässt uns freie Tischwahl. Auf den Platz auf der Veranda, von der aus man den Hafen und in der Ferne San Francisco erblicken kann, verzichten wir angesichts der frischen Außentemperatur. So landen wir an einem Wandtisch mitten im Restaurant. Bei gedämpftem Licht wundere ich mich über die vielen Gemälde. Der Maler zeigt auf vier großformatigen Werken Frauenoberkörper, wobei jedoch jeweils die obere Kopfhälfte ab Nase aufwärts dank Bilderrahmen fehlt. Muss man nicht verstehen. Immerhin hat man was zum Nachdenken, während man aufs Essen wartet. Natürlich bestelle ich ein Steak - wie überraschend. Das kommt mit leckeren Bratkartoffeln - oder sagen wir besser, einer einzigen kleingewürfelten Kartoffel - und komischem grünen Gemüse daher. Da zwischenzeitlich die Speisekarte geändert wurde, kann ich nicht mehr genau sagen, was das für Grünzeug war. Jedenfalls hat es gut geschmeckt, und das ist die Hauptsache. Anschließend habe ich noch versucht, mit erfrierenden Fingern eine Langzeitbelichtung der Golden Gate Bridge hinzubekommen - mit mäßigem Erfolg ohne Stativ.
Im Angelino's Restaurant (180kb). |
Pizza Golosa (229kb). |
Am letzten Abend soll Verpasstes nachgeholt werden. Ich habe inzwischen die Venice Pizzeria aus meinem Gedächtnis gestrichen und bin nun empfänglich für das chice Angelino's. Vielleicht noch eine Anmerkung: in 2010 war ich mit Frank im Walzwerk, dem berühmten DDR-Restaurant an der South Van Ness. Ich muss sagen, das war wie ein Flashback, wobei die Einrichtung im Venice doch noch eine Spur übler war. Das ist umso schlimmer, als dass dies im Walzwerk ja authentisches Programm und somit beabsichtigt ist. Doch nun zu Angelino's.
Ich empfehle diese Unterkünfte: |
Ausführlichere Infos gibts hier. |
Das sehr nette Mädel vom Empfang weist uns ohne Wartezeit direkt einen Tisch am Fenster zu - da hat sie bei mir schon gewonnen. Der erste Kellner bringt frisches Sauerteigbrot und Aufstrich. Sauerteigbrot - da hat auch er bei mir gewonnen, ich liebe es! Da muss auch gar keine Butter drauf. Obschon die Speisekarte reichhaltig ist entscheide ich mich für eine Pizza - nicht zuletzt, um einen Vergleich mit dem Venice anstellen zu können. Ham and Cheese hatte ich dort. Hier heißt es Pizza Golosa, mit smoked mozzarella, prosciutto und arugula. Letzteres kenne ich nicht und lasse mich überraschen. Es stellt sich raus, dass sich hinter arugula Rucola verbirgt. Der Pizzateig ist dünn und außen knusprig, die Abstimmung aus Tomatensoße und Käse in Verbindung mit dem Salat geschmacklich sehr lecker. Etwas störend ist der Schinken, der roh daherkommt. Dadurch ist er auch mit dem Messer nicht vernünftig zu schneiden, was darauf hinausläuft, dass man mit dem ersten Bissen eines Pizzastreifens bereits den gesamten Schinken im Mund hat. Schade, denn die gleichmäßige Mischung der Zutaten macht die Pizza aus. Trotzdem ist es ein deutlicher Klassenunterschied zur Pizzeria und ich genieße den letzten Abend vor der Weiterreise.
Ein indischer Gast am Nebentisch hat weniger Glück. Er ist kurz nach uns gekommen, und als wir längst fertig sind mit Essen, wartet er immer noch auf seine Bestellung. Geduldig sitzt er da, studiert die Speisekarte und schaut aus dem Fenster in die Dunkelheit. Ob er sich nicht traut, mal nachzufragen, ob man ihn vergessen hat? Kurz nachdem wir bezahlt haben, kommt sein Essen.
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