Pfeifhase - Pika - Ochotonidae
Pfeifhase - Pika - Ochotonidae
Pfeifhase - Pika - Ochotonidae

Die Pfeifhasen (Ochotonidae), manchmal auch Pikas genannt, sind eine Familie aus der Ordnung der Hasenartigen (Lagomorpha). Die Familie umfasst eine Gattung, Ochotona, mit rund 25 lebenden Arten. Ihren Namen erhielten die Tiere wegen der hohen Töne, die sie als Warn- und Erkennungssignal von sich geben.

Verbreitung
Pfeifhasen sind in Asien sowie mit zwei Arten im westlichen Nordamerika verbreitet. In Asien reicht ihr Verbreitungsgebiet von der Wolga über Zentralasien bis Sibirien, die Mongolei, das westliche China und die Himalaya-Region; in Nordamerika vom östlichen Alaska bis in die westlichen USA.

Beschreibung
Obwohl die Pfeifhasen die nächsten Verwandten der Hasen sind, sehen sie diesen auf den ersten Blick nicht sonderlich ähnlich. Ihre Ohren sind klein und rund und die Beine relativ kurz, wobei die hinteren Gliedmaßen kaum länger als die vorderen sind. Ihr dichtes weiches Fell ist graubraun oder rötlichbraun gefärbt, wobei die Oberseite etwas dunkler als die Unterseite ist. Der Kopf ist rundlich, ein Schwanz ist nicht sichtbar. Pfeifhasen erreichen je nach Art eine Länge von 13 bis 30 Zentimetern (im Durchschnitt rund 20 Zentimeter).

Lebensweise
Pfeifhasen sind vorwiegend in gemäßigten und kühleren Klimaregionen anzutreffen. Ihr Lebensraum umfasst sowohl Steppen und offene Grasländer als auch gebirgige Regionen bis 6000 Meter Seehöhe, wo sie vor allem in Geröllhalden und zerklüftetem Terrain zu finden sind. Sie sind vorwiegend dämmerungsaktiv, sind aber auch tagsüber zu sehen. Obwohl etliche Arten in kalten Gegenden leben, halten sie keinen Winterschlaf. Während die steppenbewohnenden Arten oft in großen Gruppen zusammenleben und Erdbauten errichten, sind die gebirgsbewohnenden Arten eher einzelgängerisch. Sie markieren ihre Territorien mit Kot oder Drüsensekret und verteidigen es vehement gegen Artgenossen.

Nahrung
Die Nahrung der Pfeifhasen besteht vorwiegend aus Gräsern, Kräutern und Pflanzenstängeln. Für die nahrungsarmen Winter legen sie Nahrungsvorräte aus Heu an. Dazu beißen sie Gräser knapp oberhalb der Wurzel ab, lassen sie manchmal in der Sonne trocknen und bringen sie dann in ihre Baue. Ein Lager eines einzelnen Tieres kann bis zu sechs Kilogramm Heu umfassen.

Fortpflanzung
Ähnlich wie die Hasen sind Pfeifhasen durch eine hohe Fruchtbarkeitsrate gekennzeichnet. Zwei- oder dreimal oder öfter im Jahr bringt das Weibchen bis zu zwölf Jungtiere zur Welt. Neugeborene sind nackt und hilflos, wachsen aber sehr schnell. Sie werden nach drei bis vier Wochen entwöhnt und erreichen die Geschlechtsreife oft schon im ersten Lebensjahr.

Gefährdung
Pfeifhasen bewohnen eher abgeschiedene, vom Menschen unberührte Regionen. In Zentralasien und China werden sie manchmal als Plage betrachtet, da sie Felder verwüsten und Bäume anknabbern. Manchmal nehmen Menschen auch ihre Heuvorräte, um sie an ihr Vieh zu verfüttern, was dazu führt, dass viele Tiere verhungern. In manchen Regionen (zum Beispiel in der Ukraine und im westlichen Russland) sind sie ausgestorben, andere Arten sind durch Zersiedlung ihres Lebensraumes selten geworden. Die IUCN listet zwei Arten als bedroht und mehrere andere als gefährdet.

Arten (Auswahl)
Die Familie wird in insgesamt rund 25 lebende Arten unterteilt, die alle zur Gattung Ochotona zählen. Die wichtigsten Arten sind:

Gattung Ochotona

Gattung † Prolagus


Ausgestorbene Gattungen
Pfeifhasen sind seit dem Oligozän bekannt und waren früher in zahlreichen Gattungen über ein größeres Gebiet verbreitet.

(Quelle und weitere Infos: Wikipedia.de)