1.500 Meter über dem Colorado. Wer da nicht ins Schwärmen gerät... (351kb)
Der wohl bekannteste Nationalpark der Vereinigten Staaten ist der exakt 4.926,67 Quadratkilometer
umfassende Grand Canyon. Teddy Roosevelt hatte Recht als er den Grand Canyon als den einzigen Ort bezeichnete, den jeder
Amerikaner sehen sollte. Er äußerte die Hoffnung, dass nichts jemals unternommen würde, "to mar the wonderful
grandeur, the sublimity, the great loneliness and beauty of the Canyon."(die wunderbare
Herrlichkeit, die Erhabenheit, die große Einsamkeit und Schönheit des Canyons zu beschädigen). "Leave it as it is," sagte Roosevelt 1903. "You cannot improve on it. The ages have
been at work on it and man can only mar it. What you can do is keep it for your children, your children's children and
for all who come after you." (Lasst alles wie es ist. Man kann es nicht verbessern.
Die Zeitalter haben an ihm gearbeitet und die Menschheit kann ihn nur beschädigen. Was man tun kann ist ihn zu erhalten
für Eure Kinder, Eurer Kindeskinder und für alle die nach Euch kommen.)
Der Ausblick, der einen nicht mehr loslässt (383kb).
Der Park befindet sich im Nordwesten des Bundesstaates Arizona entlang des Colorado Rivers zwischen
Lees Ferry und den Grand Washed Cliffs am Lake Mead. Er bildet die unterste Stufe des Grand Staircase. Der Colorado ist
fast ausschließlich für die Entstehung der größten Schlucht der Welt verantwortlich. Dabei bildet der tiefe Einschnitt
in die Felsenlandschaft nicht nur ein beeindruckendes Landschaftsbild, sondern ermöglicht auch einen Rückblick in die
geologische Vergangenheit. Das Flussbett des Colorado ist heute umgeben vom ältesten freiliegenden Gestein unseres
Planeten, das vor rund zwei Milliarden Jahren entstand, als sich das zähflüssige Gestein der Erdkruste zu verfestigen
begann.
Einer der typischen Ansichten am South Rim (420kb).
Heute verzeichnet der 446 Kilometer lange und 6 bis 30 Kilometer breite Nationalpark jährlich rund 4,4
Millionen Besucher (2010). Hauptanziehungspunkt ist dabei die ganzjährig geöffnete südliche Flanke des Canyons (South Rim),
die wesentlich besser erschlossen ist. Hier befinden sich zahlreiche mit dem Auto erreichbare Aussichtspunkte, von
denen aus man in den Canyon hineinschauen kann. Ein Teil der Aussichtspunkte westlich von Grand Canyon Village) ist von Anfang März bis Ende November für den Autoverkehr
gesperrt und nur über einen kostenlosen Shuttlebus zu erreichen. Grand Canyon Village ist das touristische Zentrum des
Nationalparks, in dem man die Parkverwaltung, das Visitors Center, Hotels, Restaurants und Lodges findet. Die 300 Meter
höher gelegene Nordflanke (North Rim) ist nur von Ende Mai bis Anfang Oktober geöffnet.
Unvergleichlich schöne Landschaften (415kb).
Nur geübte Bergsteiger sollten sich auf den Fußmarsch hinab in den Canyon wagen. Nicht nur der leicht
zu unterschätzende Höhenunterschied sondern auch die enorme Hitze im Inneren des Canyons verlangen dem Körper alles ab.
Immerhin beträgt die größte Höhendifferenz zwischen dem Canyonrand und dem Colorado bei Point Imperial am North Rim rund
1.800 Meter. Bequemer sind da die geführten Maulesel-Touren oder Helikopter-Flüge. Wer sich beides nicht zutraut sollte
sich zumindest den 3d-Film im IMAX in Tusayan anschauen, der eine gelungene Ergänzung zum Live-Erlebnis des Canyons
darstellt.
Wer sich für Rafting interessiert kann dies ab Lees Ferry bei Marble Canyon buchen. Allerdings braucht
man echtes Glück, denn vor Ort erfuhren wir, dass die Warteliste momentan rund 10 Jahre betrage. Da meldet man besser
vorsorglich seine Kinder an...
Blick von Desert View Point (411kb).
Klima, Fauna und Flora können im Grand Canyon abwechslungsreicher kaum sein. Während am North Rim
700mm Niederschlag pro Jahr fallen, sind dies am South Rim 380mm und am Canyongrund nur 180mm. Und während es
beispielsweise im Mai am South Rim zwischen 2 und 26 Grad warm wird, steigt die Temperatur am Colorado bis auf 37 Grad
(nachts 23 Grad), im Sommer sogar über 50 Grad. Im Winter fällt am North Rim sogar bis zu 5 Meter Schnee. Auch bei der
Fauna und Flora ist der Canyon sehr außergewöhnlich. In 3.000 Meter Höhe stößt man auf einen dichten Wald aus
Zitterpappeln, Fichten und Tannen. Hier findet man Maultierhirsche, Kojoten und Pumas. Je weiter man in den Canyon
hinabsteigt, desto wärmer wird es. Entsprechend trifft man auf Nusskiefer, Wacholder und Cercocarpus, bis ab 1.500
Metern die Bäume ganz den Sträuchern, Yuccas und Kakteen weichen. Hier leben Echsen, Eselhasen, Dickhornschafe, Kojoten
und kleine Nagetiere. Besonders erwähnenswert ist die Kängururatte, ein mausgroßes Tier, das auf den Hinterbeinen
hopst. Zwischen 1.000 und 600 Metern beherrschen Mesquitesträucher und Kakteen die Vegetation. Am Boden schließlich
herrscht trotz der enormen Temperaturen, die oft für monatelangen Regenmangel sorgen, dank des kristallklaren Wassers
des Colorado eine üppige Artenvielfalt. Weiden und Fremont-Pappeln wachsen in flussnahen Oasen, Biber, Taucher, Reiher,
Regenbogenforellen, Frösche und andere Tiere prägen das Bild. Insgesamt sind im Grand Canyon Nationalpark die folgenden
Tierarten heimisch:
Tierart
Anzahl Arten
Vögel
287
Säugetiere
88
Fische
26
Reptilien & Amphibien
58
Pflanzen
1.500
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