Grandview Point Grand Canyon

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Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

Es gibt auch schattige Stellen (401kb).

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

Die langgezogene Horseshoe Mesa (363kb).

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

Nach Westen fast gegen die Sonne geknipst (334kb).

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

Blick nach Norden (492kb).

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

Ein Truthahngeier - sieht fast so aus wie ein Kalifornischer Kondor (133kb).

Wie der Name vermuten lässt ist der Grandview Point in 2.257 Metern Höhe einer der schönsten und beliebtesten Aussichtspunkte am South Rim. Von hier aus hat man einen freien Blick sowohl nach Westen wie nach Osten.

Knapp unterhalb befindet sich in nördlicher Richtung (vom Viewpoint aus gesehen links) die Horseshoe Mesa, die man von hier noch besser sehen kann als vom da sie sich von der Seite präsentiert. Gleich dahinter blickt man auf Cape Royal, den südlichsten Aussichtspunkt des North Rim. Oberhalb des rechten Endes der Horseshoe Mesa befindet sich eine V-förmige Taleinkerbung, in der der Hance Creek in den Colorado fließt. Bemerkenswert ist diese Stelle, weil direkt unterhalb dieses sichtbaren V-Keils der Colorado den Vishnu-Schist (Schiefer) durchfließt, die mit fast 2 Milliarden Jahren älteste freiliegende Gesteinsschicht der Erde.

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

Der ganze Aussichtspunkt (304kb).

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

Reizvoll ist auch die Sicht nach Norden (431kb).

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

(404kb).

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

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Ein breiter Weg führt vom Parkplatz zum Rim. Ein niedriges Mäuerchen umfasst den recht weitläufigen Aussichtspunkt und lädt zum Hinsetzen ein. Da es an dieser Stelle ausnahmsweise keine Umzäunung gibt, kann man immer wieder mehr oder weniger leichtsinnige Touristen dabei beobachten, wie sie mit Fotoapparat und Familie im Schlepptau die Einfriedung überwinden, um auf beschwerliche und überaus gefährliche Weise das besondere Foto oder den außergewöhnlichen Blick in den Canyon zu ergattern. Dass bei diesem enormen Besucherandrang hier kaum Unfälle passieren grenzt da fast an ein Wunder... In dem Zusammenhang fällt mir noch ein Erlebnis ein: zwei junge japanische Touristen hatten sich jenseits der Absperrung auf einen Felsvorsprung gesetzt, ziemlich weit abseits, und schauten genüsslich ins Tal während sie sich in ihrer Sprache unterhielten. Immer, wenn nun andere Touristen in ihre Nähe kamen, begannen sie auf Englisch zu erzählen, wie gefährlich das Herumklettern doch sei und wie viele Leute da schon abgerutscht und verunglückt wären. Wir haben jedenfalls die kostenlose Sitzmöglichkeit an diesem wunderbaren Ort dazu genutzt, in Ruhe unser Mittagessen in Form eines Sandwichs zu uns zu nehmen. Allerdings haben wir nach ein paar Minuten den Platz in der prallen Sonne gegen einen viel schattigeren unter einem verdorrten Baum etwas abseits des Rims getauscht. Besonders reizvoll ist der Grandview Point auch, weil er mehr als die anderen Aussichtspunkte von günstigen Aufwärtswinden profitiert, wodurch er von vielen Wacholdersträuchern und Gelb-Kiefer (ponderosa pines) umgeben ist, die einen angenehmen Kontrast zum im Herbst doch recht karg wirkenden bilden. Mit etwas Glück kann man hier auch einen Kalifornischen Kondor erspähen, die gelegentlich am Himmel auftauchen. In 2006 konnte ich gleich mehrere von ihnen beobachten, wie sie sich zur Linken in den Bäumen niederließen.

Am Grandview Point beginnt der nicht bewirtschaftete Grandview Trail, der aber in guter Kondition ist. Dieser führt nach Norden über den Coconino Saddle zum Horseshoe Mesa hinab, wo er auf den in Ost-West-Richtung verlaufenden Tonto Trail trifft. Ein Campground befindet sich an der südlichen Seite auf der Horseshoe Mesa.

Grandview Point, Grand Canyon, Arizona

Die Hance Creek Einkerbung in der Bildmitte (426kb).

Früher war Grandview Point das Zentrum der touristischen Aktivitäten am Grand Canyon. Ab 1890 betrieb Peter Berry sieben Jahre lang auf der Horseshoe Mesa eine der reichsten Kupferminen des gesamten Landes. Die enormen Kosten in dieser abgelegenen Region zwangen ihn jedoch dazu, zusätzliche Einnahmen zu erschließen. Er wechselte in die Tourismusbranche und errichtete das zweigeschossige Grand View Hotel. Als 1901 die neu errichtete Eisenbahnanbindung Grand Canyon Village mehr und mehr zum Zentrum am South Rim werden ließ, schloss Berry 1908 sein Hotel und die Mine.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten


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