Furnace Creek Ranch Death Valley Tal des Todes Nationalpark

Abfahrt in Tehachapi

Best Western, Mountain Inn, Tehachapi, Kalifornien

Der Innenhof des Best Western Mountain Inn in Tehachapi (160kb).

 Ich empfehle diese Unterkünfte:
Hotelempfehlung Comfort Inn Lone Pine
 Ausführlichere Infos gibts hier.
Ausnahmsweise früh beginnt unser Tag in Tehachapi, denn erstens liegt vor uns eine der ödesten Fahrstrecken der Reise, und zweitens ist bei der Übernachtung ein Frühstück enthalten, und das kann man nur bis 9 Uhr bekommen. Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es, um fünf Minuten vor neun im winzigen, aber umso gemütlicheren Frühstücksraum zu erscheinen. Der ist zu dieser mittäglichen Uhrzeit schon völlig verwaist, so dass wir ganz unter uns das reichhaltige Angebot, bestehend aus Cornflakes und Muffins mit wahlweise Fruchtsaft oder Kaffeesüppchen, genießen können. Die verschiedenartigen Muffins entschädigen für den schlechten Kaffee, mit dem man ja in Amerika ohnehin rechnen muss. Nachdem ich mich mit Blaubeermuffins vollgestopft habe kann die lange Reise beginnen. Doch halt, auf mein Drängen hin und wegen anderer fehlender Dinge machen wir noch einen kurzen Stopp an einer Mall, um uns ein paar Wasservorräte für die Fahrt durch die Wüste zuzulegen. Ich warte derweil im Auto und sehe einigen mit Standarten und flatternden Amerika-Fahnen geschmückten auf dem Parkplatz demonstrativ herumkurvenden Limousinen zu und denke, dass sowas in Deutschland sicher auch sehr viele Bewunderer finden würde. Auch ein altes Rentnerpaar macht anscheinend auf dem geräumigen Parkplatz die ersten Fahrversuche, und ich beginne mir ernsthafte Sorgen um unseren schönen Minivan zu machen als der Opa zunehmend nervöser auf seine fahrende Frau einzureden beginnt und wild gestikuliert. Gerade noch rechtzeitig kommen meine Freunde vom Einkauf zurück und es geht endlich los; Tehachapi Adieu.
Highway 395, Kalifornien

So abwechslungsreich kann... (251kb)

Highway 395, Kalifornien

... eine Fahrt durch die Wüste sein (177kb).

Highway 395, Kalifornien

Der schneebedeckte Mount Inyo (163kb).

Es folgt tatsächlich eine der langweiligsten Abschnitte unserer Rundreise. Absolut nichts Sehenswertes liegt entlang der Route, und einzig die Suche nach der richtigen Abfahrt verschafft uns kurzzeitig ein wenig Abwechslung. Die ganze Zeit fahren wir auf der rechten Seite der Sierra Nevada entlang, links die Gebirgskette, rechts ein weites Tal und in der Ferne wieder Gebirge. Nur an einer Stelle schlängelt sich der Highway durch einen Seitenausläufer der Sierra, wobei man verschiedene Gesteinsschichtaufwerfungen beobachten kannt, die nicht ganz so spektakulär sind, als dass es ihnen zu einem Nationalpark gereicht hätte. In den USA zumindest; hierzulande wären die hellen Schichtungen nicht derart unbeachtet geblieben. Es folgt wieder ein langer Abschnitt, bei dem es sich bewährt, dass wir einen CD-Player mit Adapterkassette dabei haben und einen großen Stapel mit Nicht-Countrymusik. Nachdem wir bei Olancha den Highway 395 verlassen haben und nun auf dem Highway 190 am ausgetrockneten Owens Lake vorbei weiterfahren kann man in der Ferne den schneebedeckten Gipfel des rund 3.330 Meter hohen Mount Inyo erkennen - ein spektakulärer Anblick mitten in der Wüste. Hinter Owens Lake treffen wir wieder auf unsere 2000er Route, bei der wir ja vom Yosemite im Norden kommend ins Death Valley fuhren. Nun wird die Landschaft auch etwas abwechslungsreicher, denn es geht über die Panamint Mountain Range nach Osten Richtung Death Valley, und die Spannung bei den noch nie Hiergewesenen steigt.

 

 


Father Crowley Point

Father Crowley Point, Death Valley, Kalifornien

Blick in den Seitencanyon (339kb).

Death Valley, Kalifornien

Fahrt durch ein Paralleltal des Death Valley (234kb).

Quasi traditionsgemäß findet unser erster Halt am Father Crowley Point statt, der sich offenbar nicht verändert hat - es ist ja auch kein befestigter Aussichtspunkt sondern lediglich eine kleine in ein Seitental hineinragende Landzunge, die man mit dem Auto befahren kann. So halten wir ziemlich am Anfang und steigen aus, um einen Blick hinunter in besagtes Seitental zu riskieren. Gerade als wir an den am Abhang aufgereihten Felsblöcken ankommen, trifft uns jedoch der Schlag; im wortwörtlichsten Sinne! Ein ohrenbetäubender Knall - ich schaffe es nicht mehr, mir die Ohren zuzuhalten. Ehe wir uns versehen taucht vielleicht 50 Meter vor uns eine F-15 in Augenhöhe in das Tal hinein, macht einen Linksbogen und verschwindet wieder. Da stehen wir nun, halbtaub und völlig verdutzt. Wie gut, dass ich meinen Herzschrittmacher nicht an habe, er wäre bestimmt stehen geblieben. Ich bin mir sicher, soeben das Foto meines Lebens verpasst zu haben und weiß nicht recht, ob ich mich nun darüber ärgern sollte oder ob ich froh sein muss, vom Nachbrenner nicht erfasst worden zu sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Pilot dieses Flugmanövers aus reinster Absicht hier geflogen ist, denn weit und breit ist der Father Crowley Point der einzige exponierte und gerade auch recht gut besuchte Aussichtspunkt - mit den Touristen kann man's ja machen. Letztendlich freue ich mich doch über die gelungene Showeinlage im eintrittsfreien Nationalpark; sowas kann selbst Las Vegas nicht im Original bieten.

Sand Dunes, Sanddünen, Death Valley, Kalifornien

Sand in der Wüste? Wo gibt's denn sowas... (187kb)

Der nächste Halt findet bei den Sanddünen statt. Im Gegensatz zum letzten Urlaub wagen wir uns diesmal etwas weiter aus dem Auto heraus. Dies mag auch daran liegen, dass wir diesmal im Auto kein Thermometer haben und es subjektiv nicht so heiß war wie in 2000. Sprich, uns fehlt der Respekt vor einer aufleuchtenden Anzeige mit dem Text "46°C". Jedenfalls folgen wir den wenigen anderen Touristen, die sich bis ganz dicht an die Dünen wagen. Wie warm es tatsächlich ist merken wir beim Rückweg, der immer beschwerlicher wird. Selten hat man sich so auf eine Klimaanlage gefreut wie an diesem unwirtlichen Ort. Zum Glück ist es dann auch nicht mehr weit bis zu unserem Motel, das wir um halb drei erreichen.

 

 


Furnace Creek Ranch

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Der Eingang zur Ranch... (256kb)

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

... und unser Wohnblock (200kb).

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Da fühlt man sich wohl...

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

... in solch ordentlichen Zimmern.

Seit unserem letzten Besuch hat sich äußerlich nichts an der Ranch verändert. Wir meldeen uns gleich an der Rezeption an und freuen uns, als wir von der netten jungen Dame wie in San Francisco auch ein Zimmer gleich neben dem Zimmer von vor zweieinhalb Jahren erhalten - ich hätte doch Lotto spielen sollen bei so vielen Zufällen. Somit ist das Zimmer nun spiegelverkehrt, aber das ist nicht alles. Die letztmalig so bemängelte Schlichtheit und der einsetzende Zerfall des Zimmers (kaputte Mosquitoschutztüre, die aus der Verankerung gerissen war, eine 100db-Klimaanlage etc.) ist dank einer neuerlichen Renovation verschwunden. Zu meinem Erstaunen sind die Möbel allesamt neuwertig, die Kühlung übernimmt eine kleine, flüsterleise Anlage, die Matratzen sind nicht durchgelegen und selbst das Badezimmer ist nun sehr viel komfortabler. Ja sogar HBO kann im Fernsehen empfangen werden, der bekannte Kinosender ähnlich Premiere. Als Krönung und zugleich Indikator für ein ordentliches Motel hängen sogar die beiden üblichen Wandleuchten über den Betten absolut gerade. Ich bin angenehm überrascht.

Nachdem das Zimmer bezogen war unternahmen wir kurz nach 15 Uhr einen Ausflug nach Zabriskie Point, Dantes View, Golden Canyon und Artists Drive ehe wir gegen 19:30 Uhr aufgrund eines ziemlich leeren Tanks zur Ranch zurückkehrten. (Die Beschreibung dieser Ziele entnehmt bitte dem entsprechenden Artikeln)

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

So schön kann die Wüste sein (201kb).

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Der Mond ist aufgegangen... (170kb)

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Mücken umschwirren einen Scheinwerfer bei 8 Sekunden Belichtungszeit (225kb).

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Der Traum eines jeden Besuchers (197kb).

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Palmen vor dem Golfplatz (276kb).

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Das Clubhaus des Golfplatzes (216kb).

Ich hatte von dem schönen großen Swimmingpool auf der Motelanlage berichtet, wodurch ich meine schwitzenden Leidensgenossen noch zu einem kleinen Abendrundgang über das Areal der Ranch bewegen kann. Bei untergehender Sonne besuchen wir den erstaunlicherweise fast unbesuchten Pool, prüfen die Wassertemperatur - angenehm warm - und entscheiden uns, erst mal weiter zu gehen. Gleich hinter dem Swimmingpool führt uns ein kleiner Trampelpfad durch eine Hecke hindurch zu einem Palmenhain. Die riesigen in Reih und Glied gepflanzten Bäume wirken im Abendlicht besonders schön. Dieser Ort sieht sehr unbesucht aus, vermutlich haben Touristen hier nicht viel zu suchen. Was soll's, wir sind einmal dort und erkunden die Anlage weiter. Gleich hinter den Palmen liegt der tiefstgelegene Golfplatz der Erde. Natürlich ist um diese Zeit niemand mehr auf dem Grün unterwegs, und wir haben mit Golf auch nicht viel am Hut. Dennoch können wir die riesige Anlage in der einsetzenden Dunkelheit vom Rand aus bewundern und ich kann mir gut vorstellen wie man sich fühlen muss, in dieser Umgebung bei brennender Sonne 18 Löcher spielen zu müssen. Zwischen den Palmen stehend kann ich einige sehr schöne Bilder vom Sonnenuntergang und dem bereits hell scheinenden Mond machen.

Anschließend besuchen wir das Borax Museum, versorgen uns im rancheigenen General Store flott mit Lebensmitteln für den Abend, wundern uns, dass an der Kasse die Zwillingsschwester der Rezeptionsdame steht und schlendern dann zurück Richtung Zimmer am hintersten Ende der Anlage wo es gegen 22 Uhr ins Bett geht.

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Der General Store, das Forty Niner  und der Corkscrew Saloon (234kb).

Furnace Creek Ranch, Death Valley, Kalifornien

Im General Store gibt es nahezu alles (214kb).

Am nächsten Morgen beschaffen wir uns im Supermarkt um 9 Uhr erneut frische Verpflegung (Sandwiches und Honigmelonen) und betanken unser Auto an der nahegelegenen Zapfsäule ehe wir um 9:45 Uhr die Furnace Creek Ranch verlassen. Ein letzter Abstecher nach Badwater soll unseren Aufenthalt im Death Valley beenden. Dieser gestaltet sich allerdings etwas zeitaufwendiger (sh. Badwater Road), so dass wir erst um 11:15 Uhr die Fahrt zum Grand Canyon antreten können.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten


Reiseverlauf 2003 (soweit fertig):
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Ausflüge vor Ort (öffnet in neuem Fenster):
Ausflüge unterwegs zur nächsten Station (öffnet in neuem Fenster):
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