Alcatraz Fähre Sausalito San Francisco Tickets

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Fähre, Sausalito, San Francisco, Kalifornien
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Die Royal Star - Passagierfähre zwischen Sausalito und San Francisco (145kb).

Golden Gate Bridge, San Francisco, Kalifornien

Halb in Wolken versunken: die Golden Gate Bridge (175kb).

Fähre, Sausalito, San Francisco, Kalifornien

An Bord der Fähre (241kb).

Bisher hatte ich einen Besuch auf Alcatraz immer als wenig passend für einen Urlaub angesehen, verbindet man doch mit einem Gefängnis eher düstere, unangenehme Empfindungen in beklemmender Umgebung. Dies diene nicht unbedingt der Erholung und Entspannung. Nachdem ich nun die Insel doch besucht habe, muss ich meine Meinung teilweise revidieren. Zwar fand ich meine vermuteten Empfindungen durchaus bestätigt, doch entpuppte sich die Besichtigung als sehr nachhaltige Impression, die mich jetzt - wo ich diesen Artikel verfasse - sehr intensiv mit der Geschichte und den Vorkommnissen rund um das Gefängnis konfrontiert und mir somit viele neue Erkenntnisse und Eindrücke vermittelt, auf die ich im Nachhinein nicht verzichten möchte. Zwar ist dies nicht vergleichbar mit den Naturwundern im Südwesten oder einem Strandbesuch, aber nachhaltig beeindruckend ist es in jedem Fall und macht umso deutlicher, wie gut es ist, diesen Ort nur als Besucher gesehen zu haben. Wann ist man schon als Nicht-Insasse in einem Gefängnis...
Golden Gate Bridge, San Francisco, Kalifornien

Das Segelschiff Balclutha im Aquatic Park. Links hinten die Hyde Street (213kb).

Fähre, Sausalito, San Francisco, Kalifornien

Die Transamerica Pyramid im Vorbeifahren (202kb).

Unsere Alcatraz-Besichtigung im Jahr 2007 begann mit einer Fährenüberfahrt von unserem Wohnort Sausalito nach Pier 41 in San Francisco. Die äußerlich schon teilweise etwas angerostete Fähre "Royal Star" der Blue&Gold Fleet pendelt mit ihren Schwesterschiffen regelmäßig zwischen den beiden Orten hin und her und stellt eine gute Alternative zum Auto dar. Zwar ist die Fähre mit $7 pro Person deutlich teurer als die $5 pro Fahrzeug auf der Golden Gate Bridge, aber man spart eben auch die Parkplatzsuche und natürlich die an den zentral gelegenen Stellen durchaus saftigen Gebühren. An Bord löst man ein Ticket, welches auch für die Rückfahrt berechtigt und kann dann die 30 Minuten an Bord genießen. Bei gutem Wetter geht man natürlich an Deck, sodass man die Aussicht bewundern kann. Wir hatten Glück; obschon die Golden Gate Bridge quasi obligatorisch im Nebel verhüllt war - jedenfalls die städtische Hälfte - war ansonsten keine Wolke am Himmel zu sehen. Die wunderbare Aussicht auf die Stadt genießend tuckerten wir gemächlich zur Anlegestelle in Fishermans Wharf. Kurz vor 14 Uhr gingen wir an Land. Das Ticket für Alcatraz hatten wir zwei Tage zuvor gelöst, und zwar für 15:45 Uhr. So blieb noch genügend Zeit für einen kurzen Abstecher zum Aquatic Park.

Um 15 Uhr traten wir unseren Fußmarsch zum Pier 33 an, von wo aus uns die Fähre nach Alcatraz bringen sollte. Vorbei an der Cannery ging es quer durch Fishermans Wharf bis zu Alcatraz Cruises. Hier herrschte bereits reger Andrang. Vermutlich waren auch viele auf gut Glück vorbeigekommen, um sozusagen eine Last Minute Karte zu ergattern; ein hoffnungsloses Unterfangen. Eine lange Warteschlange zeugte vom großen Interesse an der Insel. Nach kurzer Wartezeit legte unsere Fähre "Islander" an. Im Gegensatz zur Fähre machte die Islander einen deutlich frischeren Eindruck. So ist das eben: wenn man mit einem Schiff Touristen befördert und das große Geld machen kann, achtet man eher auf Äußerlichkeiten, als wenn es "bloß" die Fähre für Pendler und Parkgebührsparer ist.

Alcatraz Cruises, San Francisco, Kalifornien

Wir warten, an Bord zu dürfen (211kb).

Alcatraz Cruises, San Francisco, Kalifornien

Vor diesem Foto kann man sich knipsen lassen. Weil das Geld kostet ist es normalerweise verdeckt. Als guter Paparazzi habe ich es entblößt abgelichtet (205kb).

Die einzige Möglichkeit nach Alcatraz zu kommen ist, bei Alcatraz Cruises am Pier 33 in San Francisco ein Ticket zu lösen. Alle anderen Schiffsreedereien dürfen auf Alcatraz nicht anhalten. Folglich bietet sich ein Ticketerwerb auch direkt bei diesem Anbieter an, denn alle übrigen müssen die Tickets auch dort kaufen und wollen selbst noch was verdienen. Frühzeitig sollte man eine Reservierung vornehmen. Gerade an Wochenenden sind die Karten oft ausverkauft. Dabei kann man sie ganz bequem online oder telefonisch unter http://alcatrazcruises.com erwerben. Der Besichtigungszeitpunkt steht bei USA-Reisen ja doch meist schon länger vorher fest.

Als Alcatraz noch ein echtes Gefängnis war, fanden die Überfahrten für die Wächter, deren Familien und die Besucher übrigens vom rund eine Meile westlich gelegenen Fort Mason aus statt, und zwar zwölf Mal täglich.

Alcatraz Cruises, San Francisco, Kalifornien

Auf dem Vorderdeck (133kb).

Alcatraz Cruises, San Francisco, Kalifornien

In den Wolken vor uns liegt Alcatraz (136kb).

Wir konnten als eine der ersten an Bord und hatten folglich die große Auswahl bei der Platzsuche. An der Bugspitze des Schiffes befindet sich ein winziges Deck. Die Sonne schien, die Aussicht war nahezu perfekt, also raus an die frische Luft. Solange das Schiff nicht losfuhr, wollten wir die Skyline der Stadt ungetrübt von salzbeschlagenen und nasenabdruckbefleckten Scheiben genießen. Der umsichtige und erfahrene Stewart wies uns natürlich darauf hin, dass dieser Ort nicht spritzwassersicher sei. Was splash zone bedeutet, kannte ich von der Shamu Show in SeaWorld. Also machten wir unsere Fotos und zogen uns dann ins Schiffsinnere zurück. Für die kurze Überfahrt von vielleicht 10 Minuten ist das Ergattern eines guten Fensterplatzes sicher nicht so dramatisch bedeutend, als dass man nicht am Anfang einen ungetrübten Blick auf die Bay werfen sollte und dann die paar Minuten eben keinen Sitzplatz hat.

Alcatraz Cruises, Alcatraz, San Francisco, Kalifornien

Alcatraz und die Anlegestelle (242kb).

Alcatraz Cruises, Alcatraz, San Francisco, Kalifornien

Guardhouse, Wasserturm, Officers Club (229kb).

Dock, Alcatraz, San Francisco, Kalifornien

Das Boot legt an vor Building 64 (273kb).

Sobald Alcatraz in Sichtweite kommt, ist es natürlich wieder interessant, einen Blick aus dem Fenster des Schiffes auf die näherrückende Insel zu werfen - wenn das Wetter mitspielt. Ich hatte selbst leider nur das ortsübliche Nebelwetter, aber dank der Fotos von Martin Furlan, die ich freundlicherweise in meinen Artikeln verwenden darf, kommt Ihr trotzdem in den Genuss von wolkenfreiem Himmel und strahlendstem Sonnenschein. Bereits beim Anlegen kann man in aller Ruhe die nordöstliche Seite der Insel in Augenschein nehmen. Der Blick wird dominiert von einem großen Betongebäude, das ich im nächsten Bericht noch beschreiben werde.

Essen und Getränke sind auf Alcatraz nicht erhältlich. Hier sollte man gut vorsorgen, damit man nicht hungrig auf der Insel festsitzt und keinen rechten Spaß daran hat. Auch an Bord der Fähre kann man sich nicht darauf verlassen, Nahrungsmittel kaufen zu können.

(c) Stefan Kremer - Alle Rechte vorbehalten

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