Flug Amsterdam Schiphol Oakland Martinair

Mein erster USA Urlaub in 2000 war der Beginn einer langen Serie weiterer Urlaube im Südwesten, dieser vielschichtigen und wundervollen Gegend mit ihren Weltmetropolen und der einzigartigen Natur. Sie für mich zu erschließen und darüber zu berichten sollte fortan eine Lebensaufgabe werden. An dieser Stelle beginnen meine Erzählungen von den Erlebnissen und Eindrücken, die ich in Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona in all den Jahren gesammelt habe. Seid dabei und begebt Euch mit mir auf diese Abenteuer. Erlebt in farbigen Schilderungen, in Wort und Bild, in chronlogischer Reihenfolge, was ich erlebt habe und nehmt Eindrücke mit, die Ihr bei Euren eigenen Urlauben verwenden könnt.

 

Die Anreise

Für den Hinflug dieser allerersten Reise hatten wir uns für die Fluggesellschaft Martinair entschieden - einem Geheimtipp, der selbst in unserem Reisebüro zunächst nicht bekannt war. Martinair ist eine Tochtergesellschaft von KLM, der königlich- niederländischen Fluggesellschaft. Diese bot den Flug von Amsterdam/Schiphol nach Oakland für 769,- DM pro Person an - ein unschlagbar günstiges Angebot bei einer ordentlichen Fluggesellschaft. Leider hat Martinair diese Flugroute mittlerweile aufgegeben, so dass Ihr für Eure Reise eine andere Fluggesellschaft finden müsst. Dies könnt Ihr aber einfach mit den Suchmaschinen auf unseren Reiseplanungsseiten bewerkstelligen.

Bei unserem Flug hatten wir Wert darauf gelegt, nicht umsteigen zu müssen. Da der Flug etwa 11 Stunden dauert (11:15 nach Plan, 10:35 real bei uns egen den unterschiedlichen Windverhältnissen) und man vorher schon eine Weile auf den Beinen ist, ist ein Zwischenstopp oder sogar ein Umsteigen mit Aus- und Einchecken kein erholsamer Anfang für einen solchen Urlaub. Immerhin muss man nach der Ankunft noch den Mietwagen abholen und zum Hotel fahren. Nonstopp- Flüge werden von fast allen großen Fluggesellschaften angeboten, und zwar meist von ihrem Hausflughafen (d. h. Lufthansa ab Frankfurt, KLM ab Amsterdam etc.). Da wir uns für Martinair/KLM entschieden hatten (ein Charterflug) beginnt unser Urlaub also in Amsterdam.

 

 


Schiphol Airport Amsterdam

Bereits einige Wochen vor dem Urlaub waren wir nach Amsterdam gefahren, um uns den Flughafen in Ruhe anzuschauen und unsere Abfertigungshalle zu finden. Wir wollten das alles nicht am Tag der Abreise suchen müssen, mit dem Gepäck im Schlepptau und womöglich noch in Zeitnot. Immerhin dauert die Anreise dorthin über zwei Stunden, und Staus sind nicht selten.

Wichtig ist auch die Frage der Anreise zum Flughafen. Günstigerweise hat sich der Vater meines Freundes bereit erklärt, uns zum Flughafen zu fahren, so dass wir weder mit dem Zug anreisen, noch dort einen Parkplatz mieten müssen - zweifelsohne die billigste und bequemste Möglichkeit. Auf dem Flughafen befinden sich mehrere Parkhäuser, die Parkplatzsuche ist durch ein Parkleitsystem relativ einfach. Für unser Abliefern müssen wir umgerechnet etwa 8,- DM Parkgebühr bezahlen, an einem einigermaßen komplizierten Kartenautomat. Wer Probleme damit hat kann aber einfach den anderen Leuten über die Schulter schauen, es stehen genug Automaten nebeneinander.

Schiphol Airport, Amsterdam

Der Blick vom Restaurant auf die Flugzeugflotte von KLM (339kb).

Schiphol Airport, Amsterdam

Der Schalter von Martinair in Halle 3 am Gate G - Freundliches Personal sorgt für Urlaubsstimmung.

Der Flughafen ist recht übersichtlich und gut ausgeschildert. Nach kurzer Zeit haben wir unseren Schalter gefunden (Schalter 21 in Halle 3 auf der ersten Etage direkt vor Gate G) und können uns im Gebäude umschauen. Es wird empfohlen, zwei Stunden vor dem Abflug einzuchecken, bei Charterflügen sind es drei Stunden. Diese Zeit nutzen wir, uns die verschiedenen Geschäfte anzuschauen. Doch Vorsicht: in die USA darf man keine Lebensmittel einführen. Alles, was man in den Flieger mitnimmt, muss man entweder essen oder wegwerfen! Selbst wenn die duty-free Sparpackung also monströs billig ist, ist das mithin nicht unbedingt günstig.

Das Einchecken verläuft problemlos. Am Schalter müssen wir Flugticket und Ausweis vorzeigen, und unsere Koffer werden gewogen und in die Maschine verfrachtet (zwei Koffer a 32 kg plus Handgepäck sind erlaubt). Wir erhalten Bordausweise. Nun haben wir wieder etwas Zeit. Schließlich folgt der zweite Teil des Eincheckens. Wir begeben uns zum Gate, das auf dem Bordausweis angegeben ist. In unserem Fall Gate G. Hier müssen wir dann bei der Passport-Control unsere Ausweise, die Tickets und die Bordpässe an einen ein Meter höher sitzenden Beamten zum Check hochreichen, dann dürfen wir passieren. Es geht weiter zu der Stelle, wo die Leibesvisitation durchgeführt wird. Da die Reise vor dem 11.09.2001 stattfindet wird das recht locker gehandhabt. Einmal kurz auf die Kleidung tatscheln, Taschen ausräumen, Handgepäck öffnen, fertig. Die Bordpässe werden einbehalten, den Abschnitt mit unserer Sitznummer bekommen wir zurück. Dann heißt es warten. Zunächst inspizieren wir die Geschäfte und begeben uns rechtzeitig in den separaten Wartebereich für unseren Flug. Hier können wir durch die Fenster die Rollbahn und unsere Gangway beobachten.

Schiphol Airport, MartinAir, Amsterdam

Die Boeing 767 "Koningin Beatrix" vor dem Abflug in Schiphol. Die Ladeklappe fürs Gepäck ist bereits offen.

Schließlich rollt unsere Maschine vor; eine Boeing 767-300ER. ER steht für extended range, wodurch die nur zweistrahlige Maschine bei ihren 854 km/h Reisegeschwindigkeit rund 11.300 km zurücklegen und die Reise über den Atlantik problemlos bewältigen kann. Hier noch ein paar interessante Daten: Das Abhebgewicht beträgt 186.880 kg, davon 90.916 Liter Treibstoff bei Volltankung. Die Flügelspannweite beträgt 47,6 Meter bei einer Gesamtlänge von 54,9 Metern. Die Innenkabine ist 4,7 Meter breit. Daraus ergeben sich in der First-Class drei Zweiersitzreihen und in der Economy- Class zwei Zweiersitzreihen an den Fenstern und einer Dreierreihe in der Mitte. Unsere Maschine ist in zwei Klassen unterteilt, mit insgesamt 269 Sitzplätzen. Martinair verfügte zum Zeitpunkt der Reise über sechs dieser Maschinen, angeschafft zwischen 1989 und 1995. Nachdem die Maschine gelandet war wird die Gangway angerollt und die Leute steigen aus. Während sich nun die Putzkolonne zum Turboreinigen ins Innere begiebt wird das Gepäck ausgeladen, der Catering- Service füllt die Bordküche neu auf und einige Techniker überprüfen die Triebwerke. Dies alles können wir von dem Wartebereich aus beobachten, in den wir über eine Stunde vor dem Abflug gegangen waren. Dann endlich ist es soweit. Über die stufenlose Gangway werden wir in die Maschine geführt.

 

 


Der Flug
Flug, MartinAir

Blick ins Innere unseres Flugzeugs.

Am 04.09.2000 um 13:20 Uhr heben wir planmäßig vom Flughafen Schiphol ab. Auf dem Hinflug haben wir drei Sitze in der Mittelreihe. Das konnten wir beim Einchecken festlegen, und da wir nicht die ersten waren war das schon in Ordnung so. Wir sitzen ziemlich weit vorne, zweite Reihe direkt hinter der First-Class. Glücklicherweise sind rechts neben uns vier Sitze am Fenster unbesetzt, die während des Fluges dem Flugpersonal als Schlafkoje dienen und während der Benutzung mit einem Vorhang abgetrennt werden. Während der Landung sind die Sitze aber unbenutzt, und so haben wir doch noch zwei Fensterplätze mit tollem Ausblick.

Flug, MartinAir

Auf dem Monitor kann man die Flugposition verfolgen.

An der Trennwand zur First-Class sind drei Monitore angebracht: zwei über den Durchgängen und ein größerer in der Mittelwand. Hier werden recht aktuelle Kinofilme und Comedy-Soaps gezeigt, in Abwechslung mit einer Landkarte, die die aktuelle Flugposition darstellt. Will man die Filmbeiträge auch akustisch verfolgen, muss man für teures Geld einen Mini-Kopfhörer erwerben, der natürlich keinem gängigen Standard entspricht und somit nur in Flugzeugen funktioniert. Der Flug an sich verläuft ruhig. Keine Turbulenzen, keine Probleme. Jede Stunde kommt die Stewardess mit ihrem Teewagen und reicht Getränke; von Mineralwasser über Orangensaft bis Wein ist alles im Sortiment. Da die Luft an Bord nur rund 6 Prozent Luftfeuchtigkeit hat ist Trinken enorm wichtig wenn man gesund am Urlaubsziel ankommen möchte. Die Luft ist deshalb so trocken weil in 10 Kilometer Höhe außen extreme Minusgrade herrschen und kalte Luft kaum Feuchtigkeit binden kann. Somit kann die Klimaanlage nur auf trockene Luft zurückgreifen, und Wasser mitzuführen wäre viel zu schwer.

  • Keinen Alkohol trinken weil der oft zu Kopfschmerzen führen kann; dafür lieber Wasser oder Saft nehmen
  • Regelmäßig in kleinen Schlucken trinken damit die Schleimhäute nicht austrocken
  • Lange Hose und langärmelige Oberbekleidung verhindern eine Erkältung
  • Beim Schlafen darauf achten, dass der Mund geschlossen bleibt (z.B. mithilfe eines Reisekissens)

Natürlich wird in der Luft auch duty-free verkauft. In Hochglanz-Prospekten darf man zunächst in den exklusiven (und völlig überteuerten) Angeboten stöbern, bis dann die große Verkaufsorgie beginnt, die die trockene Luft mit Parfüm einnebelt. Wir können der Versuchung gerade noch widerstehen.

Auf dem Hinflug fliegen wir mit der Sonne, d.h. unser Abflug war um 13:20 Uhr, ankommen werden wir um ca. 15:05 Uhr lokaler Zeit (10:45 Flugdauer minus 9 Stunden Zeitdifferenz). Es ist also permanent hell. Demzufolge wird dreimal warmes Essen gereicht, dazwischen immer wieder kleine Snacks. Alles beste Qualität und sehr lecker. Auf dem Rückflug fliegen wir gegen die Zeit, es gibt also zwei Nachtphasen, in denen netterweise die Fenster verdunkelt werden, so dass wir schlafen können. Der Jetlag entsteht normalerweise erst nach dem Rückflug, und da hilft es enorm, wenn man im Flieger schon was schlafen kann.

San Pablo Bay, Sonoma Valley, Napa Valley

Die nördliche San Pablo Bay mit Sonoma- und Napa-Valley.

Mount Rainier, Washington

Der schneebedeckte Mount Rainier bricht durch die Wolkendecke (166kb).

Die Landung kann ich am Fenster miterleben. Nachdem die vier besagten Fensterplätze frei geworden sind habe ich mich mit meiner Kamera sofort dorthin begeben; gerade rechtzeitig, um den Vorbeiflug am Mount Rainier und Mount St. Helens, beide im Bundesstaat Washington gelegen, mitzuerleben. Während der Mount St. Helens, jener bekannte Vulkan, der bei seinem Ausbruch am 18. Mai 1980 insgesamt 418 Meter seiner ehemaligen Höhe von 2.948 Metern einbüßte, unter einem großen Wolkenberg verborgen bleibt, kann ich den durch die Wolkendecke emporragenden Gipfel des 4.392 Meter hohen Mount Rainier - übrigens auch ein aktiver Vulkan und dritthöchster Berg der USA - gut erkennen. Diese Informationen verdanke ich einem Fluggast aus San Francisco, der sich zu mir ans Fenster gesellt und diese Flugroute regelmäßig bereist. Die Maschine schwebt dann im Tiefflug über das Sonoma- und Napa Valley, der bekannten Weinanbauregion Kaliforniens nördlich der Bay-Area, überfliegt die Bay (hier sehen wir zum ersten Mal die unverkennbare Golden Gate Bridge in der Ferne), und schließlich können wir die vielen kleinen Bungalows in Oakland von oben bewundern ehe die eigentliche Landung einsetzt. Während dem langen Landeanflug fliegt die Maschine vermeintlich extrem langsam und man hat viel Zeit, die nur gemächlich vorbeigleitende Landschaft in allen Details zu bewundern. Mit einem sachten Rucken setzt die Maschine auf.

 

 


Oakland Airport

Der Flughafen in Oakland stammt in seinen Ursprüngen aus dem Jahre 1927, mutet aber vom Ambiente an wie ein Provinzflughafen der 60er Jahre; etwas altertümlich und eher klein, was wir bei unserer Rückreise zu spüren bekommen sollten. Doch dazu später mehr. Das Auschecken ist fast bürokratischer als das Einchecken. Düster blickende, natürlich bewaffnete Beamte mustern unsere Dokumente ehe wir zum großen Gepäckband gehen dürfen. Natürlich kommt die obligatorische Frage, was wir in Amerika wollen und wann wir wieder abzureisen gedenken. Noch im Flugzeug mussten wir dies auch schriftlich beantworten, und da gab es auch die bekannte Frage, ob wir etwas gegen die Vereinigten Staaten im Schilde führten. Trotz der Verlockung, auf diese dämliche Frage mit einer dämlichen Antwort zu kontern verzichteten wir darauf, wohl wissend, dass dies mehr als Ärger bedeuten würde.

Das Band mit den Koffern bedarf für Erstflieger einer weiteren Erwähnung. Hier erscheinen nach und nach alle Koffer der Passagiere auf einem sich langsam im Kreis bewegenden Förderband. Nun gibt es zwei Probleme: erstens das Finden des eigenen Koffers. Hier ist es hilfreich, ihn irgendwie zu markieren, damit man ihn aus der Masse gleichaussehender Koffer erkennen kann. Denn der tolle und ach so einzigartige Koffer aus dem Geschäft stellt sich im großen Flughafen meist als das übliche Standardmodell heraus.

  • Ein farbiges Gepäckband, einmal seitlich um den Koffer gewickelt (unter den Griff hindurch) und festgezurrt, hat mir hier gute Dienste erwiesen. Man sieht den Koffer besser, hat zusätzliche Anpackmöglichkeiten und erschwert das Öffnen des Koffers für Neugierige oder durch ruppige Behandlung beim Verfrachten.

Das zweite Problem ist das Herunternehmen des Koffers vom Band. Auch wenn dieses nur langsam dreht hat man damit so seine Mühen. Die Koffer sind schwer, und um das Band herum stehen die anderen Passagiere mit Kofferwägelchen, die das Mitlaufen mit dem Band verhindern. Wir nehmen uns einfach 10 Minuten Zeit bis der große Ansturm vorüber war und platzieren uns an einer unbevölkerten Seite des Bandes. Wenn man etwa 5 Meter mitlaufen kann hat man gute Chancen, den immerhin knapp 30 Kilo wiegenden Koffer herunterangeln zu können ohne über Rentner zu stolpern, die ungelenk am Band herumfuchteln.

 

 


Der Mietwagen

Nun sind wir also in Amerika. Der erste Weg führt uns ins Freie, denn der Mietwagenverleih hat seinen Stand in einem kleinen Häuschen vor dem Flughafengebäude. Sofort fällt uns zuerst die wohltuende Wärme und der strahlend blaue Himmel auf - kalifornisches Wetter wie es im Buche steht. Wir haben uns im Vorfeld für den Wagenverleiher Dollar entschieden, denn dieser war preisgünstig und vor Ort verfügbar. Gemietet haben wir von Deutschland aus über FTI Touristik einen Wagen der Full Size Klasse (4-türig) für 519,- DM pro Woche. Diese Klasse ist gerade groß genug für drei Personen samt Gepäck. Dennoch hegen wir die stille Hoffnung auf einen besseren Deal, denn eigentlich wollen wir einen Minivan, der aber über 800,- DM gekostet hätte. Von einem Freund wussten wir, dass abends die meisten Wagen bereits verliehen waren und man daher oftmals größere zum gleichen Preis angeboten bekommt. Und wir haben Glück.

Mietwagen, Minivan, Voyager Chrysler

Ein Minivan ist das ideale Vehikel für eine Rundreise in den USA - gerade wenn man zu mehreren unterwegs ist.

Es ist nach 16:30 Uhr. Fast alle Passagiere unserer Maschine sind mit ihren Koffern zum Dollar Stand gegangen, und weil wir am Gepäckband etwas länger gebraucht haben bilden sie nun vor uns eine große Schlange. Und es kommt wie es kommen muss: alle Full Size Wagen sind verliehen. Gerade, als der wohlbeleibte farbige Vermieter, der sich ungelogen nur seitlich durch die Türe seines kleinen Büdchens zwängen kann, uns klarzumachen beginnt, dass er nurmehr kleinere Modelle im Angebot habe, fahren zwei weiße Minivans auf das Gelände. Sogleich beginnt der Vermieter, in der Türe stehend (er kam wohl nicht wirklich hindurch) mit einem 50 Cent Walky Talky, dessen Antenne nur knapp aus seiner Pranke ragt, die Parkwächter über das Gelände zu scheuchen, um schnellstmöglich den Schlüsseln der beiden zurückgekehrten Fahrzeuge habhaft zu werden. Gleich der erste wird unserer. Ein schöner neuer Chrysler Voyager, vollgetankt und mit Automatik - ein Traum in Weiß. Zwar ist das Handbuch bei dem einzigen Vormieter verloren gegangen, dafür bekommen wir aber eine kurze Einweisung vor Ort. Das Gewöhnungsbedürftigste ist sicher die Automatik mit Schalthebel am Lenkrad und die Feststellbremse im Fußbereich. Nicht erwähnt hat der Autovermieter die Funktionalität der Klimaanlage (die sich hinter dem Knopf "AC" verbirgt), wie wir erst später heraustüfteln sollten...

  • Noch vor dem Wegfahren das Auto von allen Seiten nach Schäden untersuchen und ggf. fotografieren. Sollte bei der Rückgabe eine Beule oder Schramme entdeckt werden kann man so nachweisen, dass diese vorher schon dran war.
  • Kilometerstand notieren, Ölstand prüfen
  • Reicht die Profiltiefe der Reifen? Sind alle vier gleich alt oder unterschiedlich abgefahren?

Man sollte sich übrigens unbedingt vor dem Urlaub über die unterschiedlichen Verkehrsregeln in Amerika informieren. Diese differieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Ein Übertreten einer solchen Regelung wird normalerweise streng geahndet, wenngleich bei Touristen schon mal ein Auge zugedrückt wird. Sehr praktisch ist das allgemein erlaubte Rechtsabbiegen bei roten Ampeln nach kurzem Stopp. Angenehm ist auch der Fahrstil der Amerikaner. Niemals zuvor habe ich in Deutschland ein funktionierendes Reißverschlusssystem gesehen, doch das klappt selbst bei fünfspurigen Autobahnen, die zusammengeführt werden. Auch kann man ohne einen Unfall zu riskieren ohne Blinker die Spur wechseln. Nicht, dass man das sollte - aber es funktioniert, denn alle fahren extrem defensiv und rücksichtsvoll. Rechts überholen ist in Kalifornien übrigens auch erlaubt. Und an unbeschilderten Kreuzungen gilt: wer zuerst angekommen ist fährt auch zuerst, ansonsten kann man sich auch mit Handzeichen einigen. Anschnallen ist natürlich Pflicht, und beim Parken genügt es nicht, eine freie Lücke gefunden zu haben - auf die Farbe des Bordsteins kommt es an. Rot bedeutet Halteverbot, weiß ist Parkverbot, gelb markiert Ladezonen (nach 18 Uhr Parken erlaubt) und nur an grün bepinselten Randsteinen darf man straffrei parken. Teuer wird es an blauen Bordsteinen. Diese Parkplätze sind für Behinderte reserviert (Strafe in San Francisco in 2001: satte 250 Dollar).

Daher ist der Link zum California Drivers Handbook am Ende dieses Artikels für alle zukünftigen Kalifornien-Besucher, die selbst Auto fahren wollen, unerlässlich.

Der deutsche Führerschein wurde 2000 in Amerika anerkannt, man brauchte keinen internationalen (aktuelle Regelung sh. Vorbereitungen / Papiere). Und zusätzliche Versicherungen braucht man auch keine abschließen wenn man den Wagen über ein Reisebüro gemietet hat, denn dort sind bereits alle wichtigen Punkte mitversichert. Wichtig ist hier vor allem darauf zu achten, dass auch die Kosten des gegnerischen Unfallverursachers abgedeckt sind, denn oftmals sind die amerikanischen Autofahrer nicht versichert. Das nennt sich Zusatzhaftpflichtversicherung und deckt in unserem Fall Kosten bis 2 Millionen DM ab. Außerdem sind im Preis enthalten die Flughafengebühren, unlimitierte Meilen (wichtig!), Steuern und LDW (eben die Versicherung). Ein ADAC-Auslandsschutzbrief kann auch nicht schaden. Dennoch versuchen die Autovermieter oft vor Ort noch zusätzliche Versicherungen zu verkaufen, oft mit dem Hinweis, dass dies gesetzlich zwingend sei. In einem solchen Fall empfiehlt sich die Drohung mit einem kurzen Anruf beim AAA, dem amerikanischen Partnerclub des ADAC, der schnell für Klärung sorgen und den störrischen Vermieter zurechtweisen kann.

Nachdem wir uns mit dem Wagen ein wenig vertraut gemacht haben fahren wir los Richtung San Francisco.

Reiseverlauf 2000 (soweit fertig):
Vorige Station:
Ausflüge unterwegs zur nächsten Station (öffnet in neuem Fenster):
Nächste Station:

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