Royal Copenhagen Inn Solvang Tower Pizza Mortensens Bakery

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien
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Das Royal Copenhagen Inn (195kb).

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien

Eine Stadt in der Stadt (234kb).

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien

Sehr fotogen (246kb).

Die 2010er Reise stellte uns routenplanungstechnisch vor eine ganz besondere Herausforderung. Wir wollten einerseits aufgrund der nur 19 Nächte keine volle Rundreise machen, andererseits sollte aber der Küstenhighway 1 und Solvang genauso wie San Francisco und der Yosemite mit im Programm sein. Die Lösung war letztlich, in San Francisco zu starten, dann einen Abstecher bis runter nach Solvang zu unternehmen und dann wieder hoch zum Yosemite zu fahren. Von dort würde es dann über Death Valley nach Las Vegas gehen, wo eine kleine Schleife, die auch die entfernten Parks Arches und Canyonlands enthielt, startete. Rückflug war dann von Las Vegas aus. Für so wenig Zeit ein gewagter Plan, aber er war dank guter Vorbereitung problemlos machbar.

In Solvang hatte ich bereits in 2003 übernachtet, in einem der typischen, mit viel Pappmaschee auf dänisch getrimmten Motels, von denen es im Ort reichlich Auswahl gibt. Damals kam ich mir vor wie in der Eifel, mit all der Fachwerkoptik. Die Recherche nach einer geeigneteren Unterkunft entwickelte sich zu einer spannenden Angelegenheit. Mein ursprünglicher Favorit, die sich exquisit präsentierende Solvang Gardens Lodge, konnte leider nur ein Zimmer mit einem King Bed anbieten - für drei Personen leider zu wenig. Andere hübsche Etablissements waren ausgebucht.

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien

Vor unserem Motelzimmer (264kb).

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien

Hier nächtigen wir (225kb).

Letztlich landeten wir dann doch in der bereits bekannten Touristenkategorie, aber in einem sehr schönen Vertreter seiner Klasse, nämlich dem Royal Copenhagen Inn direkt am Mission Drive, der Hauptstraße des kleinen ständig vor Touristen wimmelnden Ortes. Ich kann im Nachhinein nichts schlechtes über das Motel sagen. Da es sich auf einem recht großen Areal rings um einen verwinkelten Parkplatz befindet, sind die Zimmer trotz besagter Nähe zur Hauptstraße allesamt sehr ruhig gelegen, und wie sich später zeigen sollte, ist es abends und vor allem nachts in Solvang ausgesprochen ruhig. Die Gebäude des Royal Copenhagen Inn sind zweigeschossig, wobei jeder der zahlreichen Wohnblöcke anders designed ist. Auch hier dominiert Fachwerkoptik. Die gesamte Anlage soll wohl eine idealisierte dänische Altstadt darstellen - was ausgesprochen gut gelungen ist. Ich war zwar nur einmal kurz in Dänemarks Süden, aber so stellt man es sich vor. Flankiert werden die Gebäude von herrlich rot blühenden Bäumen, was insgesamt - wie man sieht - sehr fotogen wirkt.

Am Anreisetag brechen wir schon früh in Monterey auf und schauen uns zunächst noch die Cannery Row und den Old Fishermans Wharf an, ehe es gegen Mittag den Highway 1 entlang Richtung Süden geht. Nach einem knapp einstündigen Aufenthalt am William Randolph Hearst State Beach mit Schwimmeinlage im Pazifik erreichen wir Solvang um 19:30 Uhr.

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien

Sitzecke und Waschbecken (143kb).

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien

Fernseher, Kommode und Minibar (130kb).

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien

Das Badezimmer (101kb).

Royal Copenhagen Inn, Solvang, Kalifornien

Dusche und WC (121kb).

Die nette, ältere Dame an der Rezeption weist uns ein Zimmer im hinteren Teil der Anlage zu, das wir sogleich beziehen. Die Räumlichkeiten sehen frisch renoviert aus. Die Tapete strahlt im Licht des Kamerablitzlichtes derart, dass der eigentlich auch helle Rauchmelder so aussieht, als hätte er schon mindestens einen Großbrand erlebt. Etwas irritierend - aber völlig belanglos - ist die Farbwahl des Raumtrenners vom Schlafzimmer zum dahinter angrenzenden Waschbeckenbereich: helle Holzsäulen mit türkisem Querbalken. Das passt so gar nicht zu dem dunkelgrünen Teppich und den dunklen Holzmöbeln. Vermutlich hat dies aber irgend einen dänischen Zusammenhang, und dann muss das so. Das Bad ist klein, mit einer Duschkabine mit Schiebetüre samt rutschfester Matte. Neben dem Waschbecken im Bad - es gibt also praktischerweise zwei in unserem Zimmerkomplex - eine Novität: ein Seifenhalter an der Wand. Auch das ist eigentlich belanglos, aber es ist doch immer wieder spannend, wie wenig standardisiert die Zimmerausstattungen in Amerika sind.

Als wir nach dem Auspacken wieder aus dem Zimmer treten, ist es draußen bereits komplett dunkel. Dank meines als mobile Navigation verwendeten IPod touch und einer vorhandenen offenen WLAN-Anbindung (die ja in den USA bekanntermaßen Wi-Fi heißt) habe ich in der Zwischenzeit die Optionen für ein Abendessen sondiert. Wir entscheiden uns für den Pizza Tower. Die Straßen sind leer gefegt. Keine Menschenseele ist unterwegs; kein Auto, erst recht kein Fußgänger. Dazu schummrige Straßenbeleuchtung; ein komisches Gefühl, wenn man den Ort nur tagsüber kennt wenn hier wahre Horden von Touris durch die Straßen strömen. Die Navi-Software kennt den Pizza Tower und führt uns auch in seine Nähe, aber dann ist aus dem Auto heraus nichts zu erkennen. Wir landen auf einem großen, leeren Parkplatz und sehen ... nichts. Keine Leuchtreklame, kein Hinweisschild, in der Ferne ein paar schwache Lichtquellen, ansonsten ist es um uns herum stockfinster. Gut, einen Stellplatz fürs Auto haben wir ja, und so falsch können wir nicht sein; so groß ist Solvang nicht. Also steigen wir mal aus und gehen zu Fuß um die Gebäude herum, von denen wir offenbar nur die Rückseite zu Gesicht bekommen.

Pizza Tower, Solvang, Kalifornien

Abendessen im Pizza Tower (250kb).

Pizza Tower, Solvang, Kalifornien

Im Fernsehen läuft Football (262kb).

Pizza Tower, Solvang, Kalifornien

Es gibt Pizza (322kb).

Pizza Tower, Solvang, Kalifornien

Tower Pizza (238kb).

Die Unsicherheit hinsichtlich der richtigen Wegweisung durch mein Navi weicht schnell, denn schon hinter der ersten Ecke erblicken wir die gesuchte Lokalität. In einem roten Backsteinturm, auf dessen Dach sich ein Sternenobservatorium befindet (oder vermutlich eher eine Attrappe wie die zahlreichen Plastikstörche auf den Dächern Solvangs), befindet sich die Pizzeria. Dieses Detail kann ich freilich bei unserem nächtlichen Besuch nicht sehen, sondern erst am nächsten Vormittag bei unserem Stadtrundgang. Im Gastraum sind nur drei Tische besetzt. Diese bestehen aus hochwertigen rechteckigen und runden Biertischen mit Bänken. Wir suchen uns einen am Eingang aus. Von hier aus können wir gut das American Football Spiel im Fernseher hinter dem Tresen verfolgen. Erfreulicherweise fällt dabei mein Blick direkt auf ein großes Samuel Adams Schild - die Bud Light Leuchtreklame blendet mein Gehirn gekonnt für mich aus. Mit dem richtigen Getränk wäre auch die mäßigste Pizza herunterzuspülen. Wir bestellen. Auf großen, runden Blechen wird das Gericht, das man sich selbst abholen muss, dargereicht. Diese Blechteller gehören scheinbar zur amerikanischen Vorstellung, wie eine italienische Pizza präsentiert wird. Auch wenn die Käseschnipsel, mit denen das Machwerk meiner Wahl bestreut ist, noch weitgehend unzerlaufen sind - was sicher nicht Aufgabe dieses Pizzatoppings ist -, so ist meine vegetarische Pizza doch ausgesprochen schmackhaft. Ja, das war ein guter Ausklang für den Abend.

Mortensens Danish Bakery, Solvang, Kalifornien

Frühstück gibts in Mortensens Danish Bakery (325kb).

Mortensens Danish Bakery, Solvang, Kalifornien

Das Cafe ist offenbar sehr beliebt (340kb).

Mortensens Danish Bakery, Solvang, Kalifornien

Wir frühstücken ausgiebig (243kb).

Nach dieser kleinen Stärkung verfolge ich im Motel noch ein wenig das recht spannende Footballspiel, ehe dieser Tag zu Ende geht. Am nächsten Morgen wollen wir uns Solvang bei Tageslicht anschauen. Zunächst nehmen wir aber das im Motelpreis enthaltene Frühstück in Anspruch. Hier hat das Royal Copenhagen Inn eine Zusammenarbeit mit Mortensen's Danish Bakery. Alle Motelgäste erhalten einen Gutschein für ein einfaches Frühstück in der gemütlichen Bäckerei auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die eigentlich ein Cafe ist. Dort herrscht um zehn Uhr reger Andrang, der Laden ist proppenvoll. Mit Glück ergattern wir einen kleinen Tisch und lösen unseren Gutschein ein. Viel ist es nicht; ein kleines Gebäckstück und etwas zu trinken - das übliche: O-Saft oder Wasserkaffee. Aber das ist sicherlich Teil der Abmachung: Das Motel schickt hungrige Gäste, die dann neben der Gratisportion noch was zusätzlich verspeisen, und kann dadurch mit "including breakfast" werben. Was soll ich sagen, der Plan funktioniert. Das frische Gebäck ist einfach zu verlockend, und wo man einmal hier ist... Für ein paar Dollar mehr rüsten wir uns für die bevorstehenden Anstrengungen des Tages. Zunächst wollen wir einen kurzen Rundgang durch Solvang machen - Fotosafari sozusagen - ehe es gegen Mittag nach Mariposa beim Yosemite National Park weiter geht.

Reiseverlauf 2010 (soweit fertig):
Vorige Station:
Ausflüge vor Ort (öffnet in neuem Fenster):
Nächste Station:

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